Hallo an Euch alle,
ich habe nun die letzten Tage viel auf dieser Seite verbracht und bin wirklich froh, dass es hier viele leute gibt, die bereit sind, anderen mit Ihren Erfahrunge zu helfen und zu begleiten. Vielen Dank dafür.
Hier zu unserem Fall:
Ich habe ihn in der Rubrik Prävention eingetragen, weil bei mir zur Zeit! noch keine Zahlungsschwierigkeiten eingetroffen sind, diese wohl aber über kurz oder lang eintreten werden. Daher wollte ich gerne mal anfragen, wie Ihr so die Sache seht und welche Möglichkeiten es gibt, daß unsere Familie die nächsten Jahre übersteht.
Wir haben vor 3 Jahren ein Haus gekauft, dass zu 121 % finanziert wurde. Wir haben die letzten Jahre 1170 Euro im Monat gezahlt (natürlich fast nur Zinsen). Leider sind wir damals total falsch mit dem Haus beraten worden und wir hatten im nachhinein einen Haufen Mehrkosten zu tragen. Wir haben für Haus und Grundstück 290000 Euro aufgenommen. Das Haus ist schlüsselfertig, der Keller allerdings nicht, ist nicht ausgebaut, also nur die reinen Betonwände und Böden.
Die Aussenanlagen sind auch nicht richtig fertig, da wir kaum noch Ersparnisse hatten. Garage fehlt und einige Bereiche gehören noch gepflastert. Mein Mann hatte eine gute Führungsposition und ich war damals auch noch auf guten 120 Stunden beschäftigt. Ich habe ein Kind aus einer anderen Beziehung mitgebracht, für das ich keinen Unterhalt bekomme, auch kein UVG wegen der Heirat. Trotz Gerichtsverfahren zahlt der Vater einfach nicht. Hänge da schon mehrere Jahre dran, aber das wird nix mehr. Mein Mann hat eauch ein Kind für das er Unterhalt zahlen muss.
Dann wurde mein Mann plötzlich gefeuert. Da standen wir und schauten dumm. Gott sei dank hatten wir Unterstützung und konnten ein paar Monate überbrücken, bis das alles mit Gericht und Amt geklärt war und bevor mein Mann dann eigentlicht ALG1 bekommen hätte fand er wieder einen gut bezahlten Führungsposten.
Alles war wieder gut. Unser Kind (also mein Kind) ist auf einer Sonderschule, da es lernschwierigkeiten hat. Mein mann möchte ihn bald adoptieren, weil er eigentlich sein Vater ist. Er hatte von Anfang an, auch vor der Hochzeit die finanzielle und moralische Verantwortung übernommen. Daher möchte er auch gerne amtlich der Papa sein. Es kam zu Veränderungen in meiner Firma und ich wurde gekündigt, arbeite aber noch stundenweise auf 400 Euro, dort.
Um unser Einkommen schon bevor ich ALG1 bekommen hatte, ein wenig aufzubessern haben wir einen Ebayshop aufgemacht. Das lief dann nun auch so gut, dass wir
auf die Idee kamen daraus ein richtiges Geschäft zu machen. Der businessplan schlug auch gut ein und wir waren echt überzeugt das alles klappt.
Ich habe einen Kredit bekommen über 35000 Euro. Aber nun läuft der Laden gar nicht und unser Ebayshop ist auch total eingebrochen.
Ich kann zur Zeit nur 2/3 der Fixkosten des Ladens mit dem Gründungszuschuss decken. 500 Euro jeden Monat bleiben ungedeckt, bzw werden ab Februar durch einen Kontokorrentkredit getragen. Ich kann den Laden erst zum Mai kündigen, d.h. es fallen nun jeden Monat diese 500 Euro an.
Rausnehmen kann ich da gar nichts. Mein Mann hat natürlich für alles gebürgt, bzw das Haus läuft ja eh auf uns beide.
Den Laden wollen wir nun wieder aufgeben, aber natürlich werden wir niemanden so schnell finden, der uns alles abkauft. Weiss auch gar nicht, wohin man sich da wenden könnte um jemanden zu finden, der uns die Ware abkauft auf einmal.
Naja egal, erstmal könnte ich die Rate für die Zinsen die nächsten 2 Jahre schon noch aufbringen mit unserem Gesamteinkommen. Aber dann hört es auch schon auf.
Sobald die Tilgung dazu kommt ist alles zu spät.
Nun schaut es bei meinem Mann so aus, als wenn die Firma geschlossen wird. D.h. der Hauptverdiener (eigentlich ja der einzige) fällt dann weg. Mit seinem ALG könnten wir dann gerade die neue Hausrate von 1400 Euro seit 2009 decken. Dann hätten wir nur noch die 300 Euro von meinem Nebenjob un Kindergeld.
Wir haben Versicherungen (Hausrat Haftpfl. usw..alles zusammen 200 Euro.), sowie den Unterhalt für sein Kind mit fast 300 Euro zu tragen. Ich habe einen 9 Jahre alten Wagen, für den ich im Monat ungefähr 150 Euro Sprit brauche für alle Fahrten (Arbeit, Privat, Schule, kieferorth. usw). Die Nebenkosten vom Haus belaufen sich auf ca. 250 Euro. Mein Mann hat nen Firmanewagen, der dann wegfallen würde.
Heißt also, spätestens wenn es wirklich soweit kommt, sind wir zahlungsunfähig bei einigen monatlichen Belastungen.
Nun kreisen für uns natürlich immer mehr um den Gedanken, wie alles weiterlaufen soll.
Und wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass wir auf Dauer es nicht schaffen werden diesen ganzen Verpflichtungen tatsächlich nachzukommen.
Jetzt würden wir uns gerne schlau machen, ob man bevor das Kind in den Brunnen fällt, mit Banken verhandeln kann, ob man das selbst tun sollte, oder lieber gleich mit einer Schuldnerberatung sprechen sollte, die das mit einem macht. Würden wir da überhaupt einen Termin bekommen? Wo wir ja zur Zeit noch zahlungsfähig sind? Wir haben durchgerechnet, dass wir unser Haus nie abbezahlen können. Ich weiss, das hätten wir vielleicht mal vor dem Kauf machen sollen, aber wir haben da voll auf den Bankberater vertraut, der durch das gute Einkommen meines Mannes da alles im Lot sah. Nur hat keiner bedacht, dass ja die Lebenshaltungskosten steigen, das Gehalt stagniert aber, bzw. ist ja jetzt schon viel weniger. Kaputt gehen darf bei uns eh nichst, weil wir echt keine Rücklagen haben. Selbst die Zahnspange vom Kleinen wird jetzt bald zum Problem.
Wir würden das Haus gerne verkaufen, werden aber niemals das Geld bekommen, was wir brauchen. Ich schätze mal, dass alleine vom Haus ca. 80 - 100000 Euro bleiben weil ja noch nicht alles fertig ist und es auf dem Land ist wo rundherum nix ist. Und dann natürlich noch der Kredit von meinem Geschäft.
Ach so ja, und wir haben bei einer Bank die Eigenheimzulage damals vorfinanziert, damit wir einen Altkredit meines Mannes bedienen konnten. Da sind jetzt auch noch ca. 10000 Euro offen. Also würden wir so bei ca. 150000 € plus minus stehen mit einem momentanen Gesamteinkommen von 2800 Euro.
Soblad die Firma meines Mannes dicht macht, wissen wir aber auch, dass er so schnell eine so gut bezahlte Stelle mit Firmenauto nicht mehr bekommt in der momentane Lage. Wir haben kein Problem damit uns zukünftig einzuschränken und auch wieder in einen Wohnung zu ziehen, aber wenn wir davon ausgehen, dass wir vielleicht bald nur noch ein Gesamteinkommen von zb. 2100 Euro haben weiß ich nicht, wie wir von diesen Schulden jemals runterkommen sollten.
Erlassen Banken einem tatsächlich Schulden wenn nix mehr geht? Welche Beträge müsste man denn dafür so aufbringen? Ist es sinnvoll jetzt schon das Gespräch mit den Banken zu suchen oder lieber erst, wenn man bei der Beratung war? Wir möchten nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern lieber die Probleme angehen. bisher sind nur die 3 Banken betroffen, aber wenn wir die Notbremse nicht ziehen, dann sind bald auch andere betroffen und das wollenwir vermeiden.
Ist nun schon ein langer langer Text. Entschuldigung. Aber ich dachte es ist besser, alles so aufzuschreiben wie es ist, damit Ihr unseren Fall auch einschätzen könnt.
Für Eure Hilfe besten Dank im Voraus. Es wäre wirklich super, Tips von euch zu bekommen.
Vielen vielen dank
flutschundweg