@ratlos: ganz einfach: Wenn ich etwas zu verhandeln habe, dann verhandle ich mit meinem Geschäftspartner direkt. Wenn dieser kein Interesse zeigt und seine Forderung an ein Inkassounternehmen abtritt, ist für mich der Zug abgefahren. Die äußerst fragwürdigen Arbeitsweisen dieser Unternehmen sind / sollten jedem bekannt sein. Aber das wirst du auch noch merken, spätestens dann, wenn sie dir die Summe nennen, die du plötzlich zahlen sollst. Wie gesagt, bei mir haben dies auch mal richtig penetrant versucht. Ein Gespräch mit schlagkräftigen Argumenten im dunklen Treppenhaus hat für Ruhe gesorgt. Solche Typen haben keinen Respekt verdient.
Zu 98% wirst du keinen Vergleich Zustande bekommen. Es war schon ein Fehler, den Gläubigern gegenüber einzugestehen dass du zahlungsunfähig bist. ....und viele beachten auch nicht die Problematik bei einem aussergerichtlichen vergleich: Du verpflichtest dich 6 Jahre lang, einen Betrag zu zahlen...ok....aber: kannst du 6 Jahre diesen Betrag bezahlen? Also ich kann nicht 6 Jahre in die Zukunft schauen. Als bei uns die Frage der Insolvenz aufkam, hörte sich ein Vergleich blendend an. Wir mussten monatlich ca. 2800 Euro zahlen....war damals kein Problem....trotzdem haben wir uns für die inso entschieden. Zum einen waren da sehr uneinsichtige Gläubiger, zum Anderen hat sich meine "Angst" als richtig herausgestellt und es gab tatsächlich ein nennen wir es kleines Problem, zwar nur übergangsweise, aber glaubst du, die Gläubiger hätten sich darauf eingelassen, wenn ich denen sage:" hey Leute, die nächsten paar Monate hab ich nur 1000,- Euro über...aber demnächst vielleicht wieder mehr" NEIN!!
Stell dir vor, du zahlst 2-3 Jahre fleißig und dann gehts nicht mehr...dann stehst du in 2-3 Jahren wieder da, wo du heute bist.
Im Falle einer Insolvenz sehe ich mit deiner Nebentätigkeit in Verbindung mit deinem Hauptjob ein Problem: Spätestens in der WVP hast du die Obliegenheit einer Vollzeitstelle nachzugehen.....es wird hier nicht interessieren ob du noch nen Nebengewerbe hast oder nicht, egal ob freigegeben oder nicht, egal ob daraus gepfändet wird oder nicht.
Ich amüsiere mich regelmäßig darüber, wenn man hier liest:" ich habe ein gut laufendes Nebengewerbe" oder " Mein Nebengewerbe wirft guten Gewinn ab" ..... Klasse, warum ist es dann ein Nebengewerbe? Die meisten haben keinerlei kaufmännische Kenntnisse, kennen sich nicht mit Steuern aus und wissen garnicht, wie man ein Unternehmen führt...aber hey, ich bin selbstständiger Unternehmer. Ich nenne es: Steuerpflichtiges Hobby!...mehr nicht. Den meisten ist ja noch nicht einmal klar, wie man seine privaten und geschäftlichen Konten zu führen hat...da gibts ein Konto für beides oder wenn überhaupt 2 Konten bei der selben Bank...das sagt schon alles.