Guten Morgen in die Runde!
ich bin 25 Jahre alt, habe eine abgeschlossene Berufsausbildung, bin seit Jahren in psychiatrischer Behandlung, ein Hauptgrund dafür sind meine sich immer wieder auftürmenden Schulden, der dadurch resultierende Stress etc. pp, es geht immer wieder in Richtung Angst, schiere Paranoia.
Ich fasse mal kurz zusammen:
- 25.000 und ein paar Zerquetschte Gesamtschulden
- 11 Gläubiger, vorher waren es mehr durch Aufkauf eines Großen Inkasso, nur noch 11.
- diverse Waren eingekauft, die nicht mehr (Erklärungsversuch weiter unten) vorhanden sind
- EV abgegeben, Eintragung erfolgt
Ich habe letzte Woche an alle Gläubiger ein Fax nach $305, zwecks Aufstellung, Anforderung Kopien Titel etc. geschickt.
Einige haben sich bereits gemeldet, einer ist dabei der betreibt weiterhin stur die Zwangseintreibung, evtl. aber auch nur eine Überschneidung und die Mitarbeiterin war wirklich nur eine "kleine"(nicht abwertend gemeint) Service Mitarbeiterin, die keinen Einfluss habe.
Ich hoffe ich wirke nicht allzu wirr, ich brauche einfach mal Rat von unbeteiligten Dritten.
Ich war bereits vor einem Jahr, während einer längeren Arbeitsunfähigkeit bei einer Beratungsstelle einer Kirche. Dort saß ein ganz toller Hecht, der mich nach kurzem Blick über meine Situation gleich als Verbrecher titulierte, da ich ja diverse Dinge, die ich auf Raten gekauft habe nicht mehr besitze. Ich solle einfach "Briefe sammeln" einen "Ordner anlegen" und "dann nichts mehr tun", "die können bei Ihnen ja eh nichts holen und Arbeit finden Sie ja wohl auch keine mehr"...
Was soll ich sagen, ich bin wohl am falschen Tag, mit der falschen Einstellung zum falschen Berater gegangen, ich habe genau den Rat befolgt, gesammelt gesammelt gesammelt, und sonst nichts mehr getan. Ende letzten Jahres durfte ich dann Bekanntschaft mit unserem örtlichen GV machen, ich muss sagen ab hier war ich wirklich positiv überrascht, eine einfühlsamer, netter und zuvorkommender "Typ", der beispielsweise bei Terminen sehr flexibel ist.
Nach einem Jahr sind aus ca. 15t nun die oben genannten 25t (Großteil durch weiterlaufende MVLZ Verträge, aber auch ein Riesen Batzen an Mahngebühren, Zinsen, etc.).
Mittlerweile bin ich wieder voll Arbeitsfähig, habe auch einen "Job" gefunden, bzw. mir aus schlechtem Gewissen auf zwängen lassen. Ich arbeite 42 Stunden die Woche an 365 Tagen im Schicht Tag und Nachtdienst.
Das alles für 1000 Euro. Ich merke aber, wie die mangelnde Befriedigung aus einem höheren (Ich bin für meinen Berufszweig überdurchschnittlich qualifiziert) und damit zu einer besseren Gläubiger befriedigenden Lohn mich langsam wieder in Richtung eines Burnouts drängt. 2 Davon hatte ich schon, keine Kleinigkeiten, richtig lange auch im KH gewesen.
Ich habe mich zunächst von meinem Arbeitgeber freistellen lassen und um eine bessere Stelle an einem anderen Standort gebeten. Alternativ habe ich auch ein relativ attraktives Angebot, mit einer nicht wesentlich, aber spürbar besseren Bezahlung in der Hinterhand.
Um das dann auch mal abzukürzen, ich fürchte hier haben ja schon viele das Lesen aufgegeben, meine Fragen:
- Wie sieht die Einforderung bei Warenlieferungen aus, bei denen die Forderungen abgetreten sind, gehen die Eigentumsvorbehalte an den neuen Gläubiger über? Wie realistisch ist es, dass ich mit einem Strafverfahren rechnen muss? (Ich bitte um Erfahrungswerte, bzw. Hinweise, dass ich Fehler gemacht habe, ist mir klar, Vorwürfe habe ich genug gehört, ich möchte dafür aber auch einstehen, natürlich in einem gesunden Maße)
- Wie sieht es mit meinem Konto aus, bislang hat der GV hier keine Kontoauszüge sehen wollen, ich habe aber immer wieder mal Kleinigkeiten, die ich verkaufe (mittlerweile natürlich nur noch Dinge, an denen ich ein Eigentumsrecht habe), wo mir dann das Geld aufs Konto überwiesen, oder ich Barbeträge aufs Konto einzahle, auch habe ich mir aktuell beispielsweise mein 4 Jahre altes Netbook gegen einen aktuellen, sehr einfachen PC ersetzt, Kostenpunkt ca. 350 Euro, den habe ich aber Nachweislich für Schulungen meines Arbeitgebers benötigt, Könnnen mir diese Dinge zum Verhängnis werden, wird er hier nach erfolgter EV noch Einsicht fordern? Was macht ein möglicher Insolvenzverwalter mit sowas, ich habe davon gehört, dass Käufe beispielsweise nachträglich Rückgängig gemacht werden, wie geht sowas, kann ich hier auch strafrechtlich belangt werden?
Gibt es hier irgendwo eine Übersicht, wie ein Insolvenz, bzw. ein Einigungsverfahren zu stande kommt, bzw. abläuft?
Mir macht eigentlich im Moment mein Unwissenheit sehr viel mehr Angst, als alles Andere, Schulden kann man abbezahlen, Strafen kann ich entsprechend absitzen, wenn es so weit kommen sollte, ich will alles dafür tun, dass nicht noch schlimmer wird.
Ich will meinen Kopf nicht aus der Schlinge ziehen, ich will dafür gerade stehen, aber mein Misstrauen in öffentliche Beratungsstellen ist durch die oben genannte Fehlberatung sehr groß. Wenn es einen anerkannten Anbieter, bei dem ich weiß, dass ich hinterher nicht noch mehr Mist am Schuh hab, würde ich auch dort Vorstellig werden.
Ich danke für eure investierte Lesezeit, und hoffe ihr könnt mir etwas helfen. Bitte keine Sorge um meine Gesundheit, ich habe ein stabiles Umfeld mit Freunden, einer liebe- und verständnisvollen Partnerin und einen guten Arzt.