"

Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Hinweis zum Zitieren von Beiträgen:
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sollte nicht der komplette Beitrag eines Users zitiert werden, sondern lediglich der Teil, auf den man sich bezieht. Die Kombination "@ [Username]" kann beim Zitieren ebenfalls hilfreich sein.

Autor Thema: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?  (Gelesen 22141 mal)

entermanni

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16
Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« am: 26. Oktober 2008, 13:24:16 »

Hallo!
Bin absolut neu hier und möchte mich zunächst erst einmal kurz vorstellen (und meine Situation erklären) Da ich mich bisher noch nie an einem Forum beteiligt habe hoffe ich, dass ich das ohne größere Fehler hier hinbekomme. Bitte also um etwas Nachsicht.
Nun zu mir und meiner Situation:
Bin 56 Jahre, verheiratet und wohne in einem finanzierten Einfamilienhaus. Eigentlich sollte man in diesem Alter keine größeren finanziellen Probleme mehr haben. Im Jahre 2002 haben wir (meine Frau und ich) jedoch den Fehler unseres Lebens gemacht. Wir haben uns darauf eingelassen, 3 (!) Wohnungen zu kaufen (Steuererparnis, Altersvorsorge etc.) . Kurze Zeit später wurde uns unsere naive Fehlentscheidung deutlich bewusst.  Zwei Wohnungen waren sogenannte Schrottimmobilien und auch die Dritte brachte keinen Cent Mieteinnahme (War in Zwangsverwaltung). Ein schnell eingeschalteter Anwalt hat außer zusätzliche Kosten zu verursachen nichts bewegt.
Es kam wie es kommen musste: Wir konnten die Raten nicht bedienen, Hausverwaltungskosten wurden nicht bezahlt und auch mit der Zahlung der Raten für unser EFH kamen wir zeitweise in Schwierigkeiten. Die besondere Problematik ergibt sich auch noch daraus, dass wir für unseren Hauskredit 2002 auf Anraten eine Umschuldung von der Berliner Bank zur Mannheimer Versicherung vorgenommen haben und diese Versicherung auch gleichzeitig der Finanzierer einer der 3 Wohnungen ist.
Mittlerweile ist die Situation wie folgt:
Zwei Wohnungen sind seit über einem Jahr in der Zwangsversteigerung (DG-Hyp) und für die 3.Wohnung sowie für unser Haus hat uns die Mannheimer nun die Kredite gekündigt.
In telefonischen Kontakten mit der Mannheimer hat man uns erklärt, die Kreditkündigung heißt noch nicht unbedingt Zwangsversteigerung unseres Hauses. Man könne über alles reden und man sei offen für im beiderseitigen Interesse liegende Lösungen (ich bin allerdings sehr skeptisch).  Als 1. will die Mannheimer die Wohnung (in Wolfsburg) verkaufen und erwartet von uns das wir notariell alle Rechte an der Wohnung an sie übertragen ( das werden wir umgehend tun). Bezüglich unseres Hause erwartet man unsere Vorschläge. Wir wollen folgenden Weg gehen: 1. Durch einen Verglein den Wert unseres Hauses von der derzeitigen Kreditsummen von ca. 120.000 € auf 50-60.00 € drücken. Das Haus würde dann der Bruder meiner Frau kaufen (Bereitschaft liegt vor) und wir könnten es von ihm über bezahlbare Raten zurückkaufen. Die andere Option wäre, eben als Mieter auf Lebenszeit im Haus wohnen zu bleiben.
2. Wir werden auf alle Fälle die private Insolvenz anmelden. Mittlerweile haben wir mit einem Anwalt in Berlin (Empfehlung hier aus dem Forum "einer der besten Schuldnerberater") ersten Kontakt aufgenommen.
Meine Frage dazu:
Gibt es bereits Erfahrungen von Forumsmitgliedern, ob Banken sich auf einen solchen Vergleich einlassen? Wir denken, dass im
anderen Falle eine Zwangsversteigerung für die Mannheimer deutlich aufwendiger wäre und einen besseren Ertrag auch nicht
garantiert (beim für uns zuständigen Verwaltungsgericht wird die Liste an zu versteigernden Häusern immer länger) ?
Offenbar scheint es so zu sein, dass im Zuge der gegenwärtigen Finanzkrise viele Banken das Ziel verfolgen, unsichere Kreditnehmer schnell von der Backe zu bekommen um sozusagen den Kopf für großere Probleme frei zu haben. Vielleicht eine Chance für uns mit unserer "Strategie" durchzukommen?
Zum Abschluss meines Beitrages möchte ich mich bei diesem Forum besonders bedanken. Es hat u.a. dazu beigetragen den in unserer Situation einzig richtigen Schritt zu machen und in die private Insolvenz zu gehen. Mit dieser Entscheidung kann ich zwar längst noch nicht ruhig, aber schon wesentlich ruhiger als zuvor schlafen.

Danke!
entermanni
Gespeichert
 

entermanni

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #1 am: 27. Oktober 2008, 17:29:57 »

Hallo!
Tja... offenbar stößt mein Beitrag nicht auf sonderliche Resonanz. Kann durchaus sein, dass ich nicht genügend klar dargestellt habe, auf welche Hilfe ich seitens des Forums hoffe. Wäre mir aber schon wichtig, Meinungen und Erfahrungen zu meiner Situation zu hören da ich mir insbesondere hinsichtlich meines beabsichtigten Vorgehens absolut unsicher darüber bin, ob es wirklich reelle Chancen gibt, z.B. über einen Vergleich die Kreditsumme für unser Haus deutlich nach unten zu bringen. Ich versuche meine Fragen nochmal zu konkretisieren:
1. Kredit für unser Haus wurde auf Grund von Zahlungslücken gekündigt. Der Kreditgeber, die Mannheimer Versicherung ließ in Telefongesprächen jedoch durchblicken, "dass man über alles reden könne" und ein Vergleich durchaus in Frage kommen könnte. Ob unsere Vorstellungen jedoch, von 130.000 € Restschuld auf 60 bis max. 80.000 € zu kommen realistisch ist weiß ich allerdings nicht (bis max. 80.000 € hätten wir jemanden in der Familie, der das Haus kauft und uns lebenslanges Wohnrecht zur Miete einräumt).
2. Im Forum habe ich gelesen, dass es keinen Sinn macht, mit finazierten Schrottimmobilien (das Grundübel unserer Situation) in die private Insolvenz zugehen bevor man als Eigentümer nicht völlig raus ist. Ist das so? In unserem Falle ist für die Wohnungen zwar seit gut einem Jahr die Zwangsversteigerung eingeleitet, aber seither haben wir noch nichts wieder aus dieser Richtung gehört.
Die gesamte Situation ist für uns außerordentlich belastend und insbesondere meiner Frau fällt es sehr schwer, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen zu guter letzt doch noch unser Haus zu verlieren.
Es würde mich sehr freuen, dazu aus dem forum Meinungen zu bekommen.

entermanni
Gespeichert
 

MissTraut

  • weiß was
  • *****
  • Karma: 9
  • Offline Offline
  • Beiträge: 680
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #2 am: 27. Oktober 2008, 20:38:19 »

Hallo entermanni,

Dir ist doch sicher daran gelegen, auch eine qualifizierte Antwort zu erhalten. Von daher solltest Du Dich ein wenig in Geduld üben. Du stellst einen Riesenkomplex am Sonntag ein und erwartest/hoffst auf schnelle Antwort. Die Moderatoren "arbeiten" hier in ihrer freien Zeit, geben wir Ihnen doch einfach mal die Chance, auch ein Wochenende mit der Familie zu verbringen  :wink:

Im übrigen kann ich mir auch gut vorstellen, dass man sich den einen oder anderen Gedanken machen möchte, bevor man hier antwortet.

LG
MissTraut
Gespeichert
Bewältige eine Schwierigkeit
und du hältst einhundert andere von dir fern.
(Konfuzius)
 

entermanni

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #3 am: 27. Oktober 2008, 22:35:03 »

Hallo MissTraut!

Danke für den Hinweis. Gebe gern zu, dass meine Ungeduld wohl eher unangebracht ist. Aber ich bin lernfähig.

Nochmals Danke!

LG
entermanni
Gespeichert
 

smallville

  • weiß was
  • *****
  • Karma: 6
  • Offline Offline
  • Beiträge: 514
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #4 am: 27. Oktober 2008, 23:38:10 »

Hallo Entermanni,

einen fachlich versierten Rat kann ich Dir leider nicht bieten, aber Du hast auch Meinungen erfragt … :wink:

Ich persönlich denke, ein Vergleichsangebot kann in keinem Falle schaden, denn mehr als dass es u.U. abgelehnt wird, kann nicht passieren..

Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich vermutlich versuchen ein Angebot schriftlich zu fixieren und es an die entsprechende Stelle zu senden.
In diesem Schreiben würde ich sowohl meine finanzielle Lage anschaulich schildern, ggf. mit Nachweisen Deines Einkommens und Deiner derzeitigen Ausgaben.

Das Angebot würde ich dahingehend unterbreiten, als dass Dir die einmalige Möglichkeit bestünde durch eine dritte Person Betrag X zu erhalten (auf jeden Fall den Betrag niedriger ansetzen als Deine Möglichkeit sein wird – damit Verhandlungsspielraum gegeben ist) und Du somit in der Lage wärst eine Einmalvergleichszahlung zu leisten.
Im Gegenzug erwartest Du, dass die Restschuld damit erlassen ist und keine weiteren Schritte gegen Dich eingeleitet werden.

Wenn die Bank dann negativ reagiert, würde ich ein weiteres Schreiben senden, in dem Du die Entscheidung bedauerst und Du ob Deiner prekären finanziellen Lage gezwungen sein wirst, private Insolvenz einzureichen.

Ich denke es kommt einfach darauf an wie Du Dich „verkaufst“ und natürlich gehören viel Glück und ein vernünftiger Banker am anderen Ende dazu.

Denn die von Dir möglich aufzubringende Summe (durch Familie) ist m.E. ein gutes Angebot.
Ich weiß nicht ob das Haus in der ZV tatsächlich noch soviel bringen würde.

Ein Versuch ist es wert.
Danach kann man neu orientiert in weiteren Schritten denken.

Viel Glück und es kommen sicherlich noch Antworten von den Experten hier, welche mit solchen Sachverhalten reichhaltige Erfahrungswerte bieten können.

LG
small
Gespeichert
Restschuldbefreit seit 19.o7.2013
 

entermanni

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #5 am: 28. Oktober 2008, 17:20:57 »

Hallo small!

Danke für die Antwort.  Gibt mir schon wieder ein stückweit Zuversicht. Habe gestern mit einem Berliner Anwalt telefoniert, RA Franzke (darf man das hier sagen?) der mich von meinen Vorstellungen so ziemlich runter geholt hat. Meine Vorstellungen der Vergleichssumme (bei 120.000 € Kreditsumme auf etwa 60.000 € ) bezeichnete er als völlig unrealistisch. Sein Wortlaut.... "mit diesem Angebot schmeißt sie jeder Banker hochkant raus". Unsere Stimmung war anschließend absolut im Keller (Abend gelaufen).
Meine Frau hat daraufhin heute mit einer Mitarbeiterin unseres Kreditgebers (Mannheimer Versicherung) telefoniert, mit dem Ergebnis das diese die genannte Summe (meine Frau sprach von 50.000 €) durchaus als realistische Verhandlungsbasis sieht.

Mittlerweile haben wir uns entschieden, den Vergleich ohne professionelle Hilfe zu versuchen.... in etwa der Form wie von Dir empfohlen. Wichtig wäre allerdings, so die Mitarbeiterin der Mannheimer, dass wir trotz Kreditkündigung die monatlichen Raten (immerhin 1.2000 €) weiter zahlen. Das wird uns nicht leicht fallen, aber ich denke das bekommen wir hin.

Unabhängig davon ob dieser Vergleich für uns positiv ausgeht oder eben nicht werden wir auf alle Fälle in die private Insolvenz gehen. Allerdings müssen wir damit wohl warten, bis die in der Zwangsversteigeung stehenden Schrottimmo auch tatsächlich versteigert sind (wir also als Besitzer raus sind und die Restsumme feststeht).  Unser Gedanke ist, zwischenzeitlich nochmal die EV zu erklären (letzte war vor knapp 3 Jahren) um bis zum IV weitestgehend Ruhe zu haben. Wäre das in unserer Situation sinnvoll?

Vielleicht gibt es ja hier im Forum Teilnehmer, die aus eigenem Erleben wissen wie man eine solche Vergleichsverhandlung führt und was man eventuell dabei beachten sollte. Bin für jeden Hinweis dankbar.

Ob ich den genannten Berliner RA nutze um in die private Insolvenz zu gehen bin ich mir nach dem 1. Telefongespräch allerdings nun nicht mehr so sicher. Vielleicht aber sollte ich dieses 1. Gespräch auch nicht gleich so negativ bewerten.

LG
entermanni
Gespeichert
 

ThoFa

  • weiß was
  • *****
  • Karma: 11
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2560
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #6 am: 28. Oktober 2008, 20:10:54 »

Hallo,

zum genannten Rechtsanwalt sage ich jetzt mal nichts. Ganz sicher aber ist es keine Empehlung des Forums, sondern eventuell eines Teilnehmers des Forums mehr nicht.

Der Erfolg eines Vergleiches kommt immer auf die persönliche Situation des Schuldners an und ist nicht pauschal zu beurteilen. Ein 25 jähriger Pilot hat sicherlich mehr Probleme einen Vergleich durchzubekommen als ein 80 jähriger Rentner mit 40 Grad Fieber.

Man muss sich immer überlegen was das Ziel sein soll:

Primär: Restschuldbefreiung
Sekundär: Haus retten

Nach Kreditkündigung sind die Würfelbei der Bank gefallen. Sie sind kein interessanter Kunde mehr und man versucht bei Ihnen rauszuholen was noch geht. Deswegen auf keinen Fall auf sowas einlassen wie "zahlen Sie doch erstmal mtl. Raten und dann sehen wir weiter". Ein Vergleich muss abschließend abgeschlossn werden.

Die Restschuld für das Haus kennen wir nun schon. Liegt bei ca. 120.000,00 €. Wie hoch sind die Schulden auf den "Schrottimmos" ?
Sind es tatsächlich "Schrottimmos" oder sind diese nur zu einem geringeren Preis als gedacht vermietet ?

MfG

ThoFa

 
Gespeichert
 

entermanni

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #7 am: 29. Oktober 2008, 11:13:10 »

Hallo,

den Hinweis mit dem Anwalt habe ich verstanden. Offensichtlich hatte ich die Empfehlung eines Forumsmitgliedes falsch interpretiert. Die lautete lediglich "ein Berliner Anwalt Namens F.

Vielmehr Sorgen bereitet mir in der Tat das derzeitige Verhalten der Mannheimer. Der Hauskredit ist definitiv gekündigt und dennoch macht man uns telefonisch die Hoffnung, dass eine Lösung im beiderseitigen Interesse (z.B. Vergleich) durchaus denkbar ist. Unsere Position zu verhandeln wäre aber eben deutlich besser, wenn wir trotz Kreditkündigung die Raten weiter bedienen würden.
Natürlich möchte ich meine Position ncht noch weiter verschlechtern. Andererseits kann ich es mir auch nicht leisten, Geld zu zahlen welches letztendlich vielleicht überhaupt keinen Einfluss auf den Ausgang einer Vergleichsverhandlung hat. Bin mir momentan völlig unsicher was in diesem Zusammenhang richtig oder falsch ist.

Was die Schrottimmo betrifft kann ich folgendes sagen:
1. Zwei Wohnungen (vor 14 Monaten Einleitung der Zwangsversteigerung) sind nach meiner Kenntniss im derzeitigen Zustand kaum vermietbar. Der Erlös durch Zwangsversteigerung dürfte also eher gering sein. Die offenen Summe beläuft sich derzeit auf ca. 140.000€
2. Eine dritte Wohnung wurde ebenfalls im Jahre 2002 (wie unser Hauskredit auch) eben über die Mannheimer finanziert. Diese Wohnung ist in einem guten baulichen Zustand und mittlerweile auch vermietet. Die offene Summe beträgt derzeit 48.000€.

Die Mannheimer will die Wohnung  jetzt verkaufen und erwartet dafür nun von uns die notariell beglaubigte Vollmacht (wozu wir auch bereit sein werden). Die entsprechenden Vordrucke hierzu will man uns zuschicken.

Das Problem für uns ist zum einen, dass ein Familienmitglied unser Haus kaufen würde und wir lebenslanges Wohnrecht (zur Miete) erhalten würden.... aber eben zu einer max. Höhe von 60.000 €.  Zum anderen ist für uns die einzige Lösung unseren Schuldenberg abzubauen (die private Inso) derzeit nicht möglich da wir ja derzeit immer noch als Eigentümer der 3 Wohnungen im Grundbuch stehen.

Soweit nochmal zu unserer derzeitigen Situation.

MfG
entermanni
Gespeichert
 

entermanni

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #8 am: 01. November 2008, 17:28:51 »

Hallo!

Hätte gern noch ein paar Meinungen zu meiner Situation, insbesondere zu meiner beabsichtigten Vorgehensweise. Vor allem folgende Fragen beschäftigen mich zur Zeit:

1. Ist ein Vergleichsantrag auf z.B. 40% der Hauptforderung realistisch. Besteht eine Chance das Banken sich darauf einlassen?
2. Wenn man auf mx. 40% hinaus will, sollte mann den Antrag zunächst niedriger ansetzen um noch Spielraum zu haben?
3. Ich möchte zunächst auf professionelle Hilfe (RA) verzichten.  Kann das funktionieren oder sollte man das grundsätzlich einem
     Anwalt übertragen?
4. Was muss man bei einem Vergleichsantrag beachten.... gibt es dafür besondere Formregeln?
5. Was hält man von der Aussage einer Mitarbeiterin der Mannheimer,trotz Kündigung weiter unsere Hausrate zu zahlen weil das
     unsere Position bei einer Vergleichsverhandlung verbessern könnte?

Zu viele Fragen auf einmal?  Auch wenn ich nicht auf jede Frage Antworten und Hinweise erhalte, dankbar wäre ich für jede Meinung und jeden Tip. Diese Dinge beschäftigen mich z.Z  rund um die Uhr. Vielleicht hat ja das eine oder andere Forumsmitglied schon selbst Erfahrungen mit Vergleichsanträgen gemacht. Bitte.... ich freue mich über jeden Beitrag der mir ein kleines Stück weiter helfen kann!

MfG
entermanni
Gespeichert
 

paps

  • weiß was
  • *****
  • Karma: 14
  • Offline Offline
  • Beiträge: 6471
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #9 am: 02. November 2008, 00:13:24 »

Es scheint mir als Erstes wichtig, dass Sie nicht nach der Stecknadel suchen.
Sicherlich fällt es schwer, loszulassen.

Auch ich (wir) haben gut 100.000,-  in den "Sand gesetzt" .
Mir ist der jetzige Weg aber 1.000 mal lieber.

Nun zu ihren Fragen:
1.) Wenn das geld da ist ja.
2.) ja, zB. 20% wobei das bei Immos immer ein Spiel mit unklarem Ausgang ist. (Grundbuchrechte)
      Realistisch wäre ein Betrag der vom Verkehrswert ausgehend, die bisherigen Zahlungen berücksichtigt.
3.) könnte, wird aber zu 90% nichts werden
4.) und  schon sehe ich eine Erfolgsquote von unter 5%. Nur wenn Sie verhandlungssicher sind, werden Sie Erfolg haben.
      Drohungen, wie "dann mache ich eben Insolvenz" oder "dann bekommen Sie eben nichts" sind tödlich.
5.) Schwachsinn. Wenn das Unternehmen die Beziehung einseitig beendet, würde ich denen kein Geld mehr in den
      Rachen schmeissen.

Erfahrungen mit Vergleichen gibt es viele, leider ist die Situation bei einer  Immo etwas anders. Es  kommen zu den materielen Schulden noch die dinglichen Schulden aus dem Grundbuch.
Und das verschlechtert eine private Vergleichsbereitschaft enorm.
Ohne genaue Kenntnis der verträge, kann man eh nur an der Oberfläche kratzen.
Gespeichert
MfG Paps (der jetzt in BW lebt)

Paps arbeitet hauptberuflich für die Debeka-Versicherungen Bausparkasse
 (http://www.cosgan.de/images/more/schilder/041.gif)
 

entermanni

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #10 am: 02. November 2008, 13:34:32 »

Hallo paps,

Sie haben recht, das Loslassen ist wohl das Hauptproblem. Wir hängen sehr an dem Haus. Es stecken viele Eigenleistungen beim Bau darin. Dazu kommen die sehr gute Wohnlage (im Grünen) und die guten Beziehungen zur Nachbarschaft. Und...ja... auch das spielt eine Rolle: Was werden die Nachbarn von uns halten wenn eines Tages das Umzugsauto vorm Haus hält?  Auch wenn man es nicht gerne zugibt, solche Fragen beschäftigen einen schon recht stark. 

Mittlerweile gehen wir zumindest schon mit Familienangehörigen, Freunden und guten Bekannten recht offen mit unserer Situation um. Das war nicht immer so.
Aus meiner Sicht werden wir solange versuchen das Haus zu halten, solange die Chance zu einem Vergleich besteht und die finanzielle Belastung im Ergebnis dessen für uns auch problemlos zu schultern ist. Nur für das Haus zu leben, dass will ich nicht mehr.

Was ich bis jetzt wohl noch  nicht so recht verstanden haben ist der Hinweis, dass auf Grund der Schulden aus dem Grundbuch Vergleichsverhandlungen ungleich schwieriger sind. Ich sehe das bis jetzt so: Unser Grundstück ist mit 145.000 € Schulden seitens der Mannheimer belastet. 12o.000 € Schulden stehen noch. Wenn nun ein Vergleich auf 50% der Schuldsumme gelingen würde und der Bruder meiner Frau das Haus zu diesem Preis kauft (das geld ist vorhanden und die bereitschaft liegt vor) dann wäre doch damit die Grundschuld gelöscht. Oder?

Klar ist mir jetzt zumindest geworden, dass der Versuch die Vergleichsverhandlungen selbst zu führen wohl wenig erfolgreich sein kann.
Steht also jetzt die dringlichste Aufgabe, einen geeigneten Anwalt zu finden.  Momentan tappe ich dabei noch ziehmlich im Dunkeln.
Gibt es dazu Empfehlungen, wenigstens worauf man bei der Auswahl eines geeigneten RA achten sollte (wir hatten schon viel Pech mit Anwälten)? Nach Kreditkündigung durch die Mannheimer werde ich nun in der Tat nicht mehr die monatlichen Hausraten bedienen. Damit hätte ich Geld zur Verfügung um mir einen guten RA zu leisten.

Mfg
entermanni
Gespeichert
 

ThoFa

  • weiß was
  • *****
  • Karma: 11
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2560
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #11 am: 06. November 2008, 13:24:27 »

Hallo,

Paps hat es schon angedeutet, ohne genaue Detailkenntnisse ist es schwierig irgendwelche Erfolgsprognosen zu geben. So haben wir auch schon Vergleiche mit mehr als 15 Gläubiger durchbekommen, da die Gegebenheiten sehr günstig waren.

Sie schreiben nicht über den tatsächlichen Wert der Immobilie. Oder ich habe es übersehen ?!

MfG

ThoFa
Gespeichert
 

entermanni

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #12 am: 06. November 2008, 18:34:27 »

Hallo,

den tatsächlichen Wert der Immobilie kenne ich ehrlich gesagt nicht. Es wurde noch nie ein Wertgutachten erstellt. Ich würde vorsichtig schätzen, dass dieser etwa bei 150.000€ liegt.
Da Sie so konkret danach fragen, dann scheint es offensichtlöich unumgänglich zu sein, vor dem Vergleichsantrag ein solches Wertgutachten erstellen zu lassen. Ist das so, oder kümmert sich die Bank im eigenen Interesse gar selbst darum?

MfG
entermanni
Gespeichert
 

ThoFa

  • weiß was
  • *****
  • Karma: 11
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2560
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #13 am: 06. November 2008, 19:49:01 »

Hallo,

gehen wir von tatsächlich 150.000,00 € aus.

Sie schulden der Bank folgendes:

130.000,00 € (für das bewohnte Haus)
+48.000,00 € (für die einigermaßen brauchbare Wohnung)
= 178.000,00 €

gehen wir weiter davon aus, dass die Wohnung einen Wert von 30.000,00 € hat (ich setzte bewusst niedrig an). Dann haben wir einen Gesamtwert von 180.000,00 €. Wenn die Immobilien in der Zwangsvesteigerung nur für 5/10 weggehen, dann ergibt das ein Erlös von 90.000,00 €. Warum sollte die Bank sich auf einen Deal von 60.000 - 80.000,00 € einlassen ? Wo es ja auch noch die theoretische Möglichkeit gibt, dass Sie innerhalb der Insolvenz noch was abzahlen.


MfG

ThoFa
Gespeichert
 

entermanni

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #14 am: 07. November 2008, 17:50:27 »

Hallo!

Diese Frage habe ich mir selbst auch schon gestellt. Eine wirklich befriedigende Antwort darauf habe ich ehrlich gesagt noch nicht gefunden.

Die Hoffnung, dass dennoch zumindest eine Chance für den von mir angestrebten Vergleich besteht gründet sich im wesentlichen auf folgende 4 Überlegungen:
1. Wir stehen im telefon. Kontakt mit der Mannheimer und die Gespräche lassen den Schluss zu, dass durchaus Kompromissbereitschaft
     besteht. Die für uns zuständige Mitarbeiterin äußerte sich mehrmals in der Art  "man kann über alles reden".... "es besteht z.Z. nicht die
     Absicht die Immo in die Zwangsversteigerung zu bringen" .... "wir sind für Lösungsvorschläge im beiderseitigen Interesse offen".
     Auch der Frage nach der Chance für einen Vergleich stand sie zumindest nicht ablehnend gegnüber (ohne zunächst über unsere
     Preisvorstellungenzu reden).
2. Die betr. Wohnung würde ich gern zunächst gesondert betrachten. Hier hat die Mannheimer die schon eingeleitete Vollstreckung
     wieder zurück genommen und möchte die Wohnung jetzt "freihändig" verkaufen. Dafür erwartet sie von uns eine notariell beglaubigte
     Vollmacht (wozu wir natürlich bereit sind). Über die Abzahlung der verbleibenden Restschuld sind wir bereit zu verhandeln.
3. Aus meiner Sicht garantiert ja eine Zwangsversteigerung nicht unbedingt, dass der von der Bank erwartete Betrag auch wirklich
     geboten wird. Gerade zur Zeit sind die Bedingungen eher schlecht, um  für ein Haus einen Käufer zu finden. Vielleicht könnte das ja mit
    ein Grund sein, dass die Mannheimer einem Kauf über einen Vergleich (auch wenn die Summe nicht den Erwartungen etspricht) nicht
    völlig ablehnend gegenüber steht.
4. Unser Haus wurde vor 12 Jahren mit Styrorpor-Hohlsteinen gebaut, welche aufeinandergesteckt, verklebt und dann mit Beton
     verfüllt wurden. Diese Bauweise ist aus mehreren Gründen heute sehr umstritten. Dazu kommt, wir wissen das damals beim Bau
    einige Fehler gemacht wurden. Uns hat das bisher nicht gestört (das Haus steht immer noch und wir fühlen uns wohl darin). Für
    potentielle Käufer könnte dieses Wissen allerdings schon abschreckend sein.

Ob das ausreicht, um bei dem von uns angestrebten Vergleich gute Karten zu haben weis ich allerdings nicht wirklich. Aus meiner (jetzigen) Sicht denke ich aber (hoffe ich), dass unser Bestreben nicht völlig aussichtslos ist.
Ich sehe in unser jetzigen Lage zumindest keine Option welche für uns der bessere Weg wäre.

Mfg
entermanni


 
Gespeichert
 

Eiskalt1

  • Newbie
  • *
  • Karma: 0
  • Offline Offline
  • Beiträge: 20
Re: Finanziertes Haus retten trotz Insolvenz?
« Antwort #15 am: 09. November 2009, 19:34:31 »

und?

wie ist es ausgegangen? :dntknw:

Gespeichert
 
 

Privatinsolvenz - Insolvenz - Schulden - Webseitenschutz