Huhu erstmal an alle - mein erster Beitrag obwohl ich hier schon eine ganze Weile angemeldet bin. Habe bisher immer nur mitgelesen und alle Fragen so beantwortet bekommen - und muss sagen: TOP! Das hier ist eine sehr gute Plattform die für uns Insolvenzler ungemein Hilfreich ist. Ich möchte jetzt auch mal aktiver werden. Nun zum Thema;)
@Moadeep
Ich denke Du brauchst Dir da keine Sorgen machen. Ich will mal etwas ausholen - hatte damals auch so einen Fall. Ich war 2001 finanziell am Ende wegen Eigenverschulden (warum sei jetzt mal dahin gestellt), wohnte zu der Zeit im teuren München. Ich hatte mir damals einen Transporter gemietet um den Umzug zurück in meine Heimatstadt Hannover zu bewerkstelligen, dazu kamen einige Einkäufe von Lebensmitteln ect. Für diese Einkäufe / Miete Transporter benutze ich meine EC Karte, zu diesem Zeitpunkt war diese noch nicht gesperrt. Meine damalige Bank hat natürlich die Lastschriften NICHT eingelöst. Im Frühjahr 2006 wagte ich endlich den Gang zum Anwalt der den längst fälligen Inso-Vorgang in Bewegung setzte. Im April des selben Jahres bekam ich eine Vorladung zur Polizei (5 Jahre später!)in der ich Stellung zu div. von mir verursachten Vorfällen von 2001 nehmen sollte, was ich auch tat. Ende Juni kam dann vom Amtsgericht München ein Strafbefehl ins Haus geflattert, die zu zahlende Geldstrafe betrug 1400€ - eben weil ich die EC Karte nutze obwohl mir klar war das mein Konto nicht gedeckt ist/war.
Am 08 Juni 06 wurde mein Insolvenzverfahren eröffnet, meinen Anwalt hatte ich im Zuge dessen über die Vorfälle informiert und er war über den Strafbefehl im Bilde. Folgerichtig riet er mir zur Zahlung der Summe in Raten aus meinem nicht pfändbaren Einkommen, da ich diese Raten (60€) aus eben diesem Einkommen zahlte, konnte mir also nichts passieren. Es lag keine Gläubigerbegünstigung vor. Auch meinen jetzigen TH informierte ich darüber, was er stillschweigend zur Kenntnis nahm. Ich hatte anfänglich die selben Bedenken wie Du Moa - aber ich habe mich nicht verrückt machen lassen und habe in Ruhe meine Möglichkeiten ausgelotet. Ich hatte ja auch nur diese eine Möglichkeit - ich musste Zahlen um meine Arbeitsstelle nicht zu gefährden. Und wenn ich ehrlich bin war es auch richtig so - ich habe Mist gebaut und musste dafür grade stehen.
Mittlerweile ist der Strafbefehl getilgt, die Sache ist für mich erledigt und in 17 Monaten ist meine WVP beendet und ich freue mich darauf die RSB endlich in den Händen zu halten. Wir alle waren oder sind im unruhigen Fahrwasser geschippert und mussten so manche Klippe umfahren aber man kann es schaffen. Hier in diesem Forum habe ich in den letzten Jahren vieles gelesen was mir Mut gemacht hat, tapfer zu sein und durch zu halten, Dank an zahlreiche User hier, ich möchte etwas zurück geben und von meinen Erfahrungen berichten die vielleicht jetzt anderen helfen könnten.
LG
Steff