Wenn Vergleiche so einfach funktionieren würden, wie es sich manche hier vorstellen, dann würden wir ja nur noch vergleichen. Diesen Wirtschaftsprozess wird aber keiner mitmachen.
Ein Vergleich funktioniert nur dann, wenn der Gläubiger tatsächlich eiß, da ist nichts mehr zu holen oder ein Kamera von RTL ist bei der Vergleichsverhandlung dabei...
Sie glauben doch nicht, wenn ich als Gläubiger 1.000 EUR zu bekommen hätte, auf Ihren Vorschlag von 20% eingehen würde? Absolut betrachtet würd eich als Gläubiger auf 800 EUR verzichten und 200 vielleicht bekommen. Dann kann ich doch gleich auf meine Forderung verzichten, denn die 200 machen den Kohl auch nicht fett und spiel das spiel ganz durch bis zur Insolvenz. Würde man mir aber 600 anbieten, so sähe die Sache etwas anders aus. Und dann möchte ich bitte die verglichene Summe auf einmal haben oder zumindest in überschaubaren Raten von max. 3 Monaten. 600 EUR in 2 Jahren zu bekommen, auf den Quatsch lass ich mich auch nicht ein.
Nehmen wir mal an, Lena schafft es, einen 40% Vergleich mit Ihren Gläubigern auszuhandeln? Kann Sie 4.000 EUR sofort bezahlen? Höchstwahrscheinlich nein.
Kann Sie diese in den nächsten 6 Monaten, also 670 EUR monatlich, abtragen? Wahrscheinlich NEIN!
Gibt es eine andere realistische Alternative zur Insolvnez bei dieser Summe? Sehr wahrscheinlich NEIN!
Es kommt nicht auf die Höhe der Verbindlichkeiten an, sondern vielmehr auf den Quotienten, also der Dauer der Rückzahlung, zwischen Schuldsumme und monatlicher Tilgung.
bei 10.000 EUR zu 100 EUR = 100 Monate > Insolvenz wirtschaftlich sinnvoll
bei 10.000 EUR zu 1.000 EUR = 10 Monate > Sehr guter Quotient
Ich lasse mich aber gerne korrigieren.