Hallo nila,
Sie müssen vertrauen zu Ihren Beratern haben,
sonst bringt das alles nichts. Vertrauen muss entstehen. Dazu nimmt sich ein Berater allgemein die erforderliche Zeit, sei es im Büro oder weit besser, direkt vor Ort. Und wenn das noch nicht ausreicht, auch ein erneutes mal und noch einmal.
Kein Berater sollte Sie zu etwas drängen. Die Entscheidungen müssen Sie selbst treffen. Die Aufgabe des Beraters ist möglichst aus einem neutralen, kühlen Blick heraus, die Situation zu erfassen und ein Lösungskonzept zusammen mit Ihnen zu erarbeiten.
Da Ihnen die Karitas zur Insolvenz geraten hat, lässt sich an dieser Stelle schon eines vermuten: Diese Empfehlung erfolgte ohne sich zuvor den erforderlichen Einblick in Ihre unternehmerische und persönliche Situation zu verschaffen. Ihr Eindruck abgearbeitet zu werden, täuscht nicht.
Was zu keinem Ergebnis führen wird, sind Fragen in öffentlichen Foren danach, ob ein Berater nun gut oder schlecht ist. Sie können davon ausgehen, dass in einschlägigen Schulden-Foren grundsätzlich alles außer die liebe Karitas verteufelt wird.
Sie werden sicherlich auch in einem Forum landen, in dem Ihnen "birnenmäßig" eingehämmert wird, auch alleine zum Insolvenzgericht gehen zu können und dort formlos den Antrag auf Eröffnung stellen zu können. Sie werden in diesem Rat sogleich noch bekräftigt werden und Sie werden erfahren, wie unnötig – mit Ausnahme der Karitas – jegliche Begeleitung durch eine Unternehmensberatung ist. Das liegt zugegeben auch in der Erkenntnis vieler Unternehmer und Unternehmerinnen, die Sie selbst schon erfahren haben, dass viele Berater, nur viel Blabla und ein paar Seiten Abschlusspapier leisten, aber kein Ergebnis erzeugen.
Die Branche hat allgemein keinen guten Ruf !
Somit sind wir am Anfang. Sie müssen Vertrauen zu Ihren Beratern entwickeln und wenn ein negatives Gefühl überwiegen sollte oder Sie innerlich ganz etwas anderes für sich wünschen, als Ihnen vielleicht gut gemeint vorgeschlagen wird, machen Sie weder Ihnen noch Ihren Beratern einen Gefallen. Sie sollten daher offen sein und bei entstehenden Gegensätzen das Wort ergreifen.
Wenn Sie bspw. innerlich breites mit Ihrem Unternehmen abgeschlossen haben, eigentlich nur noch den Rückzug wünschen, vielleicht auch keine Kraft mehr haben, dann wird ein guter Berater darauf eingehen und mit Ihnen den für Sie – auch persönlich – gangbaren Weg finden, selbst wenn der Berater noch eine Chance sieht, das Unternehmen weiter zu führen.
Zur Frage, was nun richtig ist, eine kurze Selbstanalyse:
- Überlegen Sie, was geschehen würde, wenn Sie den Rat der Karitas annehmen und morgen Insolvenz beantragen würden ...
- Überlegen Sie, aus welchen Bedenken und Gründen die konsultierten Berater abgeraten haben, derzeit Insolvenz zu beantragen ...
Ich hab mich bemüht möglichst neutral an dieser Stelle zu antworten, auch wenn Sie sicherlich in meinem Profil einen Link finden werden, der vielleicht anderes vermuten ließe.
Grüße
Feuerwald