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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Fragen zum Insolvenzverfahren  (Gelesen 2287 mal)

janine_b20

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Fragen zum Insolvenzverfahren
« am: 29. August 2008, 12:45:53 »

Hallo und Guten Tag,

ich hoffe das mir irgendwer bei einigen Fragen weiterhelfen kann.

Mein Freund strebt wegen vielen, vielen Schulden das Verbraucherinsolvenzverfahren an. Er hat 2 Immobilien und ab September 1700 Kreditrate zu tilgen, was einfach nicht möglich ist. Außerdem noch ca. 20 T€ Schulden bei ca. 4 Gläubigern. Da seine Mutter an dieser Schuldenfalle die Hauptschuld trägt sehen wir keinen anderen Weg uns eine Mietswohnung zu nehmen. Mein Freund verdient ca. 1800 € netto, wird derzeit allerdings schon auf ca. 1500 € gepfändet. Ich verdiene ca. 1000 € netto. Wir haben eine gemeinsame Tochter.
Nun meine Fragen:

1. Wird mein Einkommen mitangerechnet, wenn es um seine Pfändungsfreigrenze beim IV geht? Wieviel wird uns übrig bleiben, wenn das IV gestartet ist?

2. Ein Gläubiger verlangt über einen Gerichtsvollzieher die eidesstattliche Versicherung. Da wir aber erst Mitte September einen Termin bei einer Insolvenzberatung haben weiß ich nicht ob es richtig wäre die EV abzugeben. Wir haben einfach Angst jetzt irgendeinen Fehler zu machen, der letztendlich das IV unmöglich macht. Wäre es also ok, wenn er nächste Woche die EV erstmal abgibt?

3. Wie lange dauert es in der Regel bis das IV anläuft? Kann man das so pauschal überhaupt sagen?

Ich danke erstmal schon im voraus für eure Antworten.

Viele Grüße

Janine_b20
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paps

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Re: Fragen zum Insolvenzverfahren
« Antwort #1 am: 29. August 2008, 22:55:45 »

zuerst einmal viele Grüße aus dem Weimarer Land  :wink:
Endlich mal eine Landsfrau im Forum

Neben Ihren Fragen, sollte das Immobilienproblem erläutert werden.
Ohne genaue Kenntnis, würde ich vorerst von einer InsO abraten.

War ihr Freund selbständig?

Nun zu ihren Fragen:

zu 1.) Nein Ihr Einkommen wird nicht angerechnet.  Ihrem Freund verbleiben ca. 1.200,- Euro, wenn keine
           unterhaltsberchtigten Personen da sind.

zu 2.) Es ist ok, die EV abzugeben.
            Ich würde aber erst wissen wollen, wer warum die EV beantragt.
            Wieso erst Mitte September einen Termin bei der SB?
            Bei wem haben Sie diesen Termin und wissen die von dem  Immobilienproblem?
 
zu 3.) In Abhängigkeit davon, wer dann Mitte September Sie berät. Günstigenfalls 2 Monate bis zum Eingang
            bei Gericht.
            Hier in Erfurt dauert es bei den Voraussetzungen (Immo`s) bei den Öffentlichen bis zu 2 Jahre .
            Wenn denn überhaupt wegen der Immos, das Mandat angenommen wird.
           
« Letzte Änderung: 29. August 2008, 22:57:58 von paps »
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janine_b20

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Re: Fragen zum Insolvenzverfahren
« Antwort #2 am: 30. August 2008, 20:26:42 »

Hallo Paps,

danke für Ihre Antwort. Ich will mal versuchen die Problematik von Beginn an zu schildern.

Die Mutter meines Freundes hatte eine Immobilienfirma. Durch private Probleme und Überheblichkeit ist diese vor die Wand gefahren. Sie hat in diesem Zug die EV abgegeben und ihrem Sohn (meinem Freund) die Firma überschrieben sowie die 2 Immobilien  als er gerade 18 Jahre geworden ist.  Ebenso gehört ihm ein Textilfachgeschäft sowie eine Private Arbeitsvermittlungsfirma. Jahrelang hat sie sich um alle geschäftlichen Sachen gekümmert, aber halt immer im Namen ihres Sohnes. Ein Zeit ging auch alles gut, bis die Kredite ausgelaufen sind und neu wegen Zinsen verhandelt wurde. Weil die Mutter meines Freundes eine Immobilie verkaufen wollte und anderwo einen Neuanfang wagen wollte hat sie sich nicht um eine Einigung mit der Bank gekümmert. Es ist dann soweit gekommen das die Bank die Zwangsverwaltung beantragt hat und auch eine Zwangsversteigerung angestrebt hat. Unser Fehler war das wir ihr immer noch vertraut haben das sie um eine Lösung bemüht ist.

Auch als von meinem Freund der Lohn gepfändet wurde, er zur EV aufgefordert wurde, ein Haftbefehl gegen ihn erhoben wurde haben wir sie machen und tun lassen. Ein großer Fehler. 

Da er ja demzufolge einen negative Schufa-Eintrag hatte war es kaum möglich eine Bank zu finden die neufinanziert. Aber letztlich fand sich vor einem halben Jahr eine, aber in Form von Zinsen mit Bausparvertrag in Höhe von monatlich 1700 €. In der einen Immobilie könnten 3 Wohnungen vermietet werden. In der anderen leben wir (mein Freund, ich und unsere Tochter) und in der anderen die Mutter meines Freundes mit ihrem jüngsten Sohn. Die Mutter meines Freundes hat keinen Job und versucht hinter unseren Rücken an die Mieten der Mieter zu kommen sowie die derzeit 2 leerstehenden Wohnung zu Ferienwohnungen umzuwandeln. Es hilft kein Reden das sie endlich ihre Finger aus den Angelegenheiten meines Freundes nimmt. Da sie keinerlei Einkommen hat und überall schon verschuldet ist können wir auf eine Beteiligung zur KReditrate nicht von ihr rechnen. Daher müssten wir die komplette Rate zahlen sowie die Nebenkosten die wir in der von uns bewohnten Immobilie entstehen. Unmachbar! Für uns gibt es mittlerweile auch kein Miteinander mehr mit ihr. Daher hat mein Freund auch alle Gewerbe abgemeldet. Es bestehen Rückstände beim FA, Höhe --> keine Ahnung, da sie uns keine Unterlagen aushändigt.

Zu der Frage wegen der EV-Abgabe: Die Gerichtsvollzieherin fordert die EV oder die Zahlung von 4000 € aus alten Beitragszahlungen an eine Krankenkasse eines Arbeitnehmer der ehemaligen Immobilienfirma. Ebenso ca. 2000 € alte Versicherungsbeiträge. Seine Mutter ist mit der Zeit alles über den Kopf gewachsen und vor uns immer heile Welt und es ist alles in Ordnung vorgespielt. Erst jetzt haben wir nach und nach die Tragweite erfasst und sind der Meinung das es keinen anderen Weg als die Insolvenz gibt. Seine Mutter schreibt psychopathische E-mails und besonders ich fühle mich durch sie bedroht und möchte nur noch weg aus diesem Haus.

Wegen der SB:
Wir haben versucht in Jena bei der Insolvenzberatung e.V. einen Termin zu bekommen, erreichen dort aber seit 2 Wochen niemanden. In Apolda scheint es mit der Kompetenz der Berater nicht weit her zu sein. In Weimar bei der AWO ging auch immer nur der Anrufbeantworter an sowie keine Reaktion auf E-mails. Nun haben wir halt den Termin Mitte September bei der Stadtverwaltung Jena - Schuldnerberatungsstelle bekommen. Kennen Sie vielleicht eine Stelle wo wir noch eher einen Termin bekommen?

Unser Problematik ist ziemlich komplex und bestimmt auch sehr verwirrend. Manchmal frag ich mich selbst ob ich noch in der Wirklichkeit lebe. Ich bin derzeit froh das ich damals nix an Kreditverträgen mitunterschrieben hab (was meine Schwiegermutter zu gern gesehen hätte, da sie gern ihre Schulden und Fehler auf andere abwälzt) und wenigstens ich schuldenfrei bin. Ich hoffe das es für meinen Freund irgendwie ein Weg aus diesen Schulden gibt.

Für weitere Tipps, Hinweise, Anregungen etc. bin ich sehr dankbar.

Viele Grüße

janine_b20
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paps

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Re: Fragen zum Insolvenzverfahren
« Antwort #3 am: 31. August 2008, 00:00:22 »

Zum Mutter-Kind(Freund) Verhältnis.
Ich denke, dass es überlegenswert wäre, hier Strafanzeige gegen die Mutter zu stellen.
Anders kommt man aus der Sache wahrscheinlich nicht raus.
Zumal jetzt gegen den freund bereits ein Verfahren der GKV wegen Nichtzahlung der AN-Beiträge läuft.

Leider, und das macht mich persönlich immer sehr betroffen, kommen Eltern auf die dümmsten Gedanken, wenn es ihnen persönlich schlecht geht.
Hätte die Mutter damals ihren Sohn außen vor gelassen und ihre eigenen Fehler eingestanden, würde ihr Freund heute ein problemloses Leben führen können.

Ich kann die Komplexidität nur  erahnen. Ohne anwaltliche Hilfe wird es wohl kaum gehen.
Aus meiner Sicht können Sie sich den Termin bei der SB in Jena sparen( zumal man über das Net keine wirklichen Infos über den Verein bekommt), die werden sehr schnell abwinken.

Hat Ihr Freund überhaupt ein Gewerbe angemeldet?
Wenn ja, welche Rechtsform haben die Firmen?

Wenn Sie eine unverbindliche Einschätzung meinerseits haben möchten senden Sie mir bitte eine PN, es scheint mir dann doch zu komplex, um detailliert zu antworten.

« Letzte Änderung: 31. August 2008, 00:05:20 von paps »
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