Hallo,
Sie sollten nicht - zumindestens was die Insolvenz angeht - auf Freunde, bekannte oder gar auf Rechtsanwälte hören.
Mit einem Wechsel schaden Sie zunächst mal der Masse. Im Moment ist bei 1.000,00 € netto mtl. 10,40 € pfändbar. Gehen wir mal on folgenden Szenario aus:
1 Jahr Praktikum = 124,80 € "Gläubigerschaden"
3 Jahre Ausbildung = 374,40 € "Gläubigerschaden"
Wobei ich bei o.g. Rechnung davon ausgehe, dass Sie innerhalb der Ausbildung auch keine pfändbare Beträge erwirtschaften werden.
Dann haben wir noch max. 1 Jahr und 10 Monate, in denen Sie den "angerichteten Schaden" aufgrund einer Ausbildung und der damit verbundenen besseren Verdienstmöglichkeit wieder ausgleichen können.
Gemäß § 295 InsO haben Sie eine angemessene Beschäftigung auszuüben. Im weiteren Sinne bedeutet dies auch, dass Sie keine Beschäftigung zugunsten einer schlechter bezahlten Anstellung aufgeben dürfen. Was dabei aber oft nicht beachtet wird ist, dass diese Regelung erst ab Ende der Insolvenz, also in der so genannten WVP gilt. In Ihrer jetzigen Situation (also im eröffneten Verfahren), halte ich die Aufgabe der Beschäftigung zugunsten einer Ausbildung für machbar.
Sollte ein Gläubiger deswegen während Ihres laufenden Verfahren einen Antrag auf Versagung der RSB stellen, kostet das ein müdes Lächeln, diesen wieder auszuhebeln.
Aber als gut beratener Gläubiger, wäre es durchaus möglich einen Antrag während der WVP zu stellen, schließlich ist es nicht zumutbar für den Gläubiger Ihnen die Ausbildung "zu finanzieren". Mit dieser Gefahr werden Sie leben müssen. Mit einer guten Begründung bekommt man aber auch diesen Antrag aus der Welt.
Wenn ich für mich entscheiden müsste, würde ich die Gefahr in Kauf nehmen und die Ausbildung machen.
Das Altersheim wird von Ihrer Inso erfahren, sobald der IV (TH) die Abtretungserklärung vorlegen wird. Daher halte ich es immer für besser, wenn man selber davon erzählt. Ein Hinderungsgrund für eine Einstellung ist das nicht.
MfG
ThoFa
P.S.: Sie sehen, solche Sachen sind nicht immer ganz so einfach zu beantworten schon gar nicht so lapidar mit "kein Problem". :whistle: