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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: Was bleibt mir zum Leben nach Insolvenzeröffnung?  (Gelesen 7082 mal)

billy66

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Was bleibt mir zum Leben nach Insolvenzeröffnung?
« am: 21. Oktober 2008, 07:11:36 »

Hallo!

Wie so viele hier, hat es auch mich erwischt. Ich musste Regelinsolvenz beantragen, habe aber noch keine Nachricht vom Gericht bzw Verwalter. Da mir jeder andere Informationen über meinen verbleibenden Betrag gibt, möchte ich hier mal nachfragen: Ich bin alleinerziehend und verdiene 1500 netto und habe 3 Kinder. Nach der Tabelle müsste ich nichts abgeben. Nun bekommen meine Kinder aber noch 800 € Unterhalt von ihrem Vater. Wird das irgendwie mit angerechnet? Das Kindregeld wird nicht angerechnet, das weis ich schon, wie aber ist es mit Kindesunterhalt? Und wenn ja, wie wird das dann berechnet? Meine Anwältin sagte mir erst, ich müsste nichts abgeben, wie wir in den Vorverhandlungen waren ( ich bin mit meiner nebenberuflichen Firma zahlungsunfähig geworden) und jetzt plötzlich ist sie sich nicht merh sicher und meint, eventuell einen kleinen Betrag. Wer weiß was dazu?
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smallville

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Re: Was bleibt mir zum Leben nach Insolvenzeröffnung?
« Antwort #1 am: 21. Oktober 2008, 08:03:11 »

Hallo Billy,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum!

Es ist richtig, dass Du unterhalb der Pfändungsgrenze liegst nach Deinen Angaben.

Schau mal hier:
http://pleite-was-nun.info/Sections-sop-viewarticle-artid-48.html

Unterhalt ist nicht pfändbar, ebensowenig wie das Kindergeld.

Es gibt Leute die keinen pfändbaren Betrag haben, aber dennoch nach ihren Möglichkeiten mtl. einen Betrag an den TH/IV abführen, wegen der gestundeten Verfahrenskosten.

Das kann man machen - muss man aber nicht.

Fakt ist, dass NACH Ablauf der Insolvenz die gestundeten Kosten zurückgeführt werden müssen.
Nicht auf einmal, wenn man das nicht kann, aber ggf. auf Raten.

Somit versuchen viele schon eine Teil während des Verfahrens zu begleichen, damit sie nach der Insolvenz schneller fertig sind.
Ich bin mir nicht 100% sicher - meine aber gelesen zu haben, dass man auch die Verfahrenskosten erlassen bekommt, sollte man 4 Jahre nach Abschluss der Insolvenz nicht in der Lage gewesen sein, diese in Raten zurückzuführen aufgrund mangelnden Einkommens.

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.

Lieben Gruß
small

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billy66

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Re: Was bleibt mir zum Leben nach Insolvenzeröffnung?
« Antwort #2 am: 21. Oktober 2008, 09:08:16 »

Vielen Dank für die Antwort. Mir hatte jemand gesagt, mir würden die Kinder evnetuell nicht angerechnet werden als für mich unterhaltspflichtige Kinder, da sie Geld von ihrem Vater bekommen und dann würde man mich so bewerten, als hätte ich keine , d.h. mein Gehalt so berechnen, als wenn ich allein leben würde. Das wäre eine Katasthrophe und deshalb war ich verunsichert.

Hast du zufällig auch Erfahrung darin, wie lange es dauert bis sich gericht bzw. Verwalter bei regelsinsolvenz melden. Der Antrag wurde Anfang Oktober gestellt?
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smallville

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Re: Was bleibt mir zum Leben nach Insolvenzeröffnung?
« Antwort #3 am: 21. Oktober 2008, 09:28:57 »

Hallo Billy,

also ich habe auch ein Kind und beziehe Unterhalt. Davon wird nichts gepfändet.
Lediglich von meinem Verdienst, welcher knapp bei 1.700 Euro liegt.

Somit fällt bei mir ein pfändbarer Betrag an und dieser wird mtl. abgeführt.
Kindergeld und Unterhalt werden nicht angetastet.

Wie lange es dauert bis Du etwas hörst ist unterschiedlich.

Meine Inso wurde im Mai 07 eröffnet und im Juli hatte ich den ersten Termin beim IV.

Ich habe allerdings nach Erhalt des Eröffnungsbeschlusses direkt beim IV angerufen (der steht im Beschluss drin).
Das Sekretariat hat mich allerdings darauf aufmerksam gemacht, dass der IV mich anschreiben wird und einen Termin vorschlagen wird zum persönlichen Kennenlernen.
Auf diesen Brief habe ich dann gewartet und bin dort hingegangen.

Eröffnungsbeschluss kam am  Anfang Juni bei mir an und der Brief vom IV ist vom 12.6.07 datiert. Also dürfte er kurz darauf auch bei mir eingegangen sein. Termin  bei IV war dann der 9.7.2007.
Alles in allem habe ich also nicht lange gewartet.

lg
small
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billy66

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Re: Was bleibt mir zum Leben nach Insolvenzeröffnung?
« Antwort #4 am: 21. Oktober 2008, 11:41:35 »

Liebe Small,

ich danke dir für all die Infos. Es ist doch beruhigend zu wissen, wie es abläuft. Man fühlt sich so hilflos und in der Luft hängend. Wie kommst du so im Allgemeinen mit der Situation klar? Ist es eine große Umstellung? Ich kann es immer noch nicht glauben, dass mir das passiert. ich war immer so vorsichtig mit Geld und Verpflichtungen und dann habe ich mich vor 3 Jahren selbständig gemacht und wurde ganz schrecklich von meinem Vermieter gelinkt. Na irgendwie war ich auch naiv, auf alle Fälle komme ich aus dem Vertrag nicht vorzeitig raus , obwohl mein Vermieter mir das mündlich zugesichert hat und ich kann die Miete (1400.-€) nicht mehr aufbringen, nachdem alle Untermieter wegen dem Vermieter und seinem Benehmen gekündigt haben. Den Prozess habe ich verloren und jetzt muss ich noch 2,5 Jahre Miete zahlen obwohl ich schon seit 6 Monaten nicht mehr dort bin. Das hat mit das Genick gebrochen. Ich habe so eine Wut im Bauch und fühle mich gleichzeitig so klein und mies. Wie bist du da rein gekommen?
LG, billy
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smallville

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Re: Was bleibt mir zum Leben nach Insolvenzeröffnung?
« Antwort #5 am: 21. Oktober 2008, 12:05:25 »

Hallo Billy,

ich komme eigentlich sehr gut mit der Situation klar.

Für mich war es die letzte Rettung, da ich sehr sehr viele Gläubiger hatte/habe und es mit meinen Mini-Raten niemals geschafft hätte aus der Verschuldung herauszukommen.

Ich bin durch Krankheit in die Situation geraten.
Ich war selbstständig und bin an Krebs erkrankt und fiel über 6 Monate aus.

Und wo man nicht arbeitet in der Selbstständigkeit - da kommt natürlich auch nichts rein und die Fixkosten laufen weiter.

Meine Bank hat mich zusätzlich entgegen aller Versprechungen hängen lassen (ich könnte ja sterben und dann kann man nichts mehr holen, also haben sie das Konto dicht gemacht)

Ist eine ewig lange Geschichte mit vielen Verstrickungen. Einen beschissenen Steuerberater hatte ich noch obendrauf usw.

Hauptsache ist, dass ich gesund bin und seit der Inso wieder ruhig schlafen kann und nicht jeden zweiten Tag für meinen Gerichtsvollzieher Kaffee kochen muss  :wink:

Ich schaue vorwärts und nicht mehr zurück.

Schlussendlich ist es egal wie man da reingeraten ist - man muss daraus lernen und seine (Vorsichts)Maßnahmen treffen.

Hätte ich damals eine anständige KV gehabt, die mich auch in solchem Krankheitsfall abgesichert hätte......

Aber wie heißt es so schön: hätte und hätte gehabt bring einen in der Gegenwart nicht weiter

lg
small
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billy66

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Re: Was bleibt mir zum Leben nach Insolvenzeröffnung?
« Antwort #6 am: 21. Oktober 2008, 13:34:46 »

Hallo Small!

Meine Hochachtung! Du bist ein wirklich starker und positiver Mensch. Gottseidank ist gesundheitlich bei dir wieder alles im Lot. Das ist tatsächlich das Wichtigste und dagegen ist alles andere nicht wirklich wichtig. Ich bin auch seit Monaten krank, Herz und Immunssystembeschwerden und war mit Verdacht auf Herzinfarkt im Krankenhaus. Da wurde auch mir klar, worauf es wirklich ankommt. Bei mir ist es durch all den Ärger nur psychosomatisch aber das war am Anfang nicht zu erkennen und die Gefahr ernsthaft krank zu werden , wenn man nicht auf sein Innerstes und die Warnsignale hört ist groß. Ich werde das alles auch Überleben und versuchen das Beste daraus zu machen. Ich wollte nur einfach Infos, da ich immer lieber weiß was mich erwartet als in der Luft zu hängen .


Dir alles Liebe, billy
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Tatum

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Re: Was bleibt mir zum Leben nach Insolvenzeröffnung?
« Antwort #7 am: 21. Oktober 2008, 15:25:03 »

Meine Hochachtung! Du bist ein wirklich starker und positiver Mensch.

Ja das stimmt, aber auch du billy wirst genauso stark sein und alles gut meistern. Frauenpower    :biggrin: :thumbup:

@small
Wie ist das genau mit den gestundeten Verfahrenskosten? Also ich meine, wenn ich dem TH bereits jetzt schon etwas zahle, obwohl keine pfändbaren Beträge derzeit bei mir vorhanden sind.
Ist das besser, als wie wenn ich dies erst nach Ende des Verfahrens zahlen würde?  :dntknw:


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♥♥♥ •*´¯)(¯`*• Doch, ich glaube an Engel. Ich kann dir sogar 5 oder 6 zeigen. Flügel haben sie allerdings keine. •*´¯)(¯`*• ♥♥♥
 

smallville

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Re: Was bleibt mir zum Leben nach Insolvenzeröffnung?
« Antwort #8 am: 21. Oktober 2008, 16:27:43 »

Hi,

also ich bin nicht stärker als andere auch  :wink:

Die Tränen und verzweifelten Stunden habe ich schon hinter mir.

War nicht wirklich spaßig, weil auch alles auf einmal kam - Brustkrebs, Angst zu sterben usw. UND dann noch die Zahlungsunfähigkeit und die laufenden "Dates" mit dem GV.

Aber wie heißt es: was nicht tötet härtet ab!!!

@Tatum

Ich habe irgendwo hier mal ein Beiblatt zu den Verfahrenskosten einkopiert. Kannst Du aber auch ergoogeln.

Da steht das relativ deutlich erklärt.

Du kannst aber musst nicht zahlen während der Insolvenz (vorausgesetzt du bist unpfändbar -ansonsten musst du  natürlich auch :-)

Wenn das Verfahren fertig ist (aber hier können dir bestimmt DIE die schon fertig sind mehr sagen JAFEEEEERN) bekommst Du irgendwann die Aufforderung die gestundeten Kosten zu bezahlen.

Und wenn Du das nicht kannst, werden Dir auch Raten gewährt.

Soweit ist mir das bekannt.

Aber da melden sich noch bestimmt die Glücklichen die es schon hinter sich haben  :wink:

lg
small
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