Hallo, auch ich will hier mal mehr oder weniger kurz meinen "Senf" zu abgeben

Ihr habt eigentlich in meinen Augen eine sehr gute Ausgangsposition und auf dem besten Wege, alles korrekt umzusetzen. Ich denke ganz ehrlich, daß es Euch wesentlich einfacher fällt dank der vielen zahl- und hilfreichen Hinweise. Dieses Forum ist einfach nur genial. Und damit mal ein
big-big-big-big-Lob an die Moderatoren und natürlich auch an die anderen fleißigen :goodpost: -Schreiber/innen.
Ich hatte das große Glück über das Internet an eine Anwältin geraten zu sein, die mir sehr schnell und extrem unkompliziert in der Vorbereitungsphase geholfen hat. Ich mußte zwar zuerst einen Vorschuß zahlen, es wurde aber über die Anwältin auch Prozeßkostenhilfe beantragt und diese wurde gewährt und ich erhielt somit den von mir gezahlten Vorschuß zurück. Ab Einreichung der Unterlagen beim Insolvenzgericht war ich dann jedoch quasi allein verantwortlich, wobei mir die Anwältin bei der einen oder anderen Frage auch noch hilfreich zur Seite stand.
Ich habe sofort ein Guthabenkonto bei einer anderen Bank eingerichtet. Ich habe aber auch all die anderen Dinge wie Telefon, Handy, Versicherungen weiter bezahlt. Im Prinzip quasi die Dinge des alltäglichen Wahnsinns. Die weiteren Verpflichtungen habe ich nicht mehr bedient (in Absprache mit der Anwältin, die die Insolvenz für mich vorbereitet hat).
Ohne Schuldenbereinigungsplan bzw. die mögliche Ablehnung des Planes durch Gläubiger und dies alles von einer amtlich befugten Stelle/Person bescheinigt geht es nun mal nicht.
Es war eine schwere Zeit und ja, man muß sich immer wieder sagen, irgendwann hat es ein Ende, keine gelben Briefe, keine Mahnungen etc. mehr, das hilft enorm beim Durchhalten. Viele viele schlaflose Nächte und so manches Mal auch der Punkt, mein Gott, hätte ich nicht doch einen anderen Weg finden können .... NEIN, ich hätte nicht und alles andere wäre nur ein Schönreden einer letztlich doch ausweglosen Situation ...
Heute bin ich froh, diesen Schritt getan zu haben ... Natürlich bedeutet das auch Verzicht in vielen Bereichen, aber so lebe ich wesentlich ruhiger und kann nachts auch wieder schlafen.
In meinem Fall wurde der Schuldenbereinigungsplan abgelehnt und ich durfte dann tapfer mit meinen ganzen (wohlweislich gut sortierten) Unterlagen zur Insolvenzverwaltung dackeln. Ich hatte so einen Bammel, fand die ganze Situation nur noch peinlich, aber egal, da mußte ich durch. Und was war: Es war ein extrem angenehmer Termin, eine nette Unterhaltung und ich habe sogar einige nützliche Informationen und Tipps erhalten. Die IV hat mir sogar geholfen, aus einem Telefonvertrag rauszukommen. Die Gesellschaft hat meine Kündigung nicht akzeptiert und wollte noch weitere 6 Monate Geld von mir. Das hat sich dann schnell erledigt durch die außerordentliche KD der IV. Somit war ich dies auch los.
Ich freue mich für Euch, daß Ihr diesen Weg ins Forum gefunden habt und ich habe den Eindruck, daß es für Euch schon ein stückweit einfacher geworden ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Ach so ... noch etwas: Nicht immer wird das finanzierte Auto von einer Bank auch gepfändet bzw. zurückgeholt/sichergestellt. Da kommt es schon entscheidend auf den bisherigen Vertragsverlauf an und sofern dieser nicht gerade dadurch glänzt, daß Kreditnehmer schon fast mehr Mahnungen erhalten hat als laufzeitmäßig vereinbart (hier zählen 1. Mahnung, 2. Mahnung etc. zusammen), sind eigentlich die Autobanken eher an einer Fortführung interessiert als einen Vertrag platt zu machen und somit aus ihrem Bestand zu nehmen. Das Einverständnis des IV ist erforderlich, aber soweit ich dies beurteilen kann, ist die Zustimmung kein Problem, zumal die Raten dann aus dem pfändungsfreien Einkommen bedient werden und das Fahrzeug zum Erhalt des Arbeitsplatzes erforderlich ist.
LG
MissTraut