Entweder wollen Sie nicht sehen oder können es nicht, dass Sie mit Ihrer Meinung nicht den Kern der Sache treffen.
Wenn ich es recht in Erinnerung habe, beziehen Sie eine EU-Rente. Ich gestehe Ihnen zu, dass man davon wahrscheinlich gerade so überleben kann.
Ich habe nicht zu beurteilen, ob Sie sich etwas zu Ihrer Rente etwas dazu verdienen können. Aber wenn Sie es könnten, wird Ihnen mitnichten das ganze gepfändet, sondern nur immer ein Anteil. Das können Sie selbst aus der Pfändungsliste ablesen. Und in der Wohlverhaltensphase dürfen Sie sogar wieder Vermögen aufbauen. Das wird von einer Rente eher nicht möglich sein und auch nicht von Grundsicherung. Aber mit einem Arbeitseinkommen geht es, wenn man es will und verstanden hat, dass man eben anders handeln muss als früher.
Ich finde es sehr schade, dass Sie Annahmen treffen, die Sie allenfalls mutmaßen können. Woher wollen Sie wissen, wie es mir materiell geht. Vielleicht geht es mir genau so übel wie Ihnen und mein Einkommen reicht auch nur bis zum 20. des Monats. Vor der Insolvenz war am 15. des Monats Schluß mit lustig, dann war das Geld alle. Heute schaffe ich es meist, dass am Ende des Monats noch 20 € auf dem Konto sind. Das ist für mich ein echter Fortschritt, der aber teuer erkauft ist mit einer völligen Abkehr von meinen früheren Lebensgewohnheiten.
Auch das gehört für mich zur Insolvenz dazu, zu lernen, wie man nach der Entschuldung mit dem verfügbaren Einkommen auskömmlich leben kann. Ich habe, vielleicht im Gegensatz zu Ihnen, Arbeit und werde diese auch bis zur Rente in wenigen Jahren behalten können. Daher werde ich nach Abschluß des Verfahrens auch so gestellt sein, dass ich nicht an der untersten Grenze leben muss.
Den Vergleich mit der Insolvenz in GB halte ich für etwas hergeholt. Ja, die dauert dort nur ein Jahr. Aber Sie müssen in dieser Zeit auch in GB leben und dort ein Einkommen erwirtschaften. Und um 1600 Pfund im Monat zu haben, müssen Sie die auch erst einmal verdienen, der Staat schenkt Ihnen dort auch nichts, schon gar nicht als Ausländer.
Ob dieser Staat und seine Gesetze unmenschlich sind will ich gar nicht beurteilen.
Ein letztes zum Thema pro Gläubiger. Ich finde es in einem solchen Forum richtig und wichtig, auch Fragen von denen zu beantworten, die neben dem Schuldner im Insolvenzverfahren betroffen sind. Einem institutionellen Schuldner würde ich hier keine Ratschläge erteilen, der fragt hier aber auch nicht.
Aber so ein armes Würstchen, dass durch einen unredlichen Schuldner persönlich in die Notlage getrieben wird, dem gebe ich gern nach meinem besten Wissen und Gewissen die Antwort, wie er oder sie einem solchen eventuell die Flucht in die Insolvenz verhageln kann. Ich habe nämlich einen überaus großen Sinn für Gerechtigkeit. Und einem unredlichen Schuldner, also jemandem, der die Insolvenz nur nutzt, um sich seinen Verpflichtungen zu entziehen, werde ich nach meinen Möglichkeiten Steine in den Weg legen.
Legen Sie Ihre Verbitterung ab und diskutieren Sie hier die Dinge, die Ihnen eventuell helfen, mit Ihrer Insolvnz besser umzugehen. Dabei hilft es nicht, pauschal auf Dritte oder den so ungerechten Staat einzuschlagen. Damit schaden Sie sich nur selbst, weil Sie sich ärgern.
Für den letzten Satz in meinem vorherigen Post bitte ich um Entschuldigung.