Nun habe ich sie seit gestern,die amtl.Restschuldbefreiung vom Amtsgericht. 6 Jahre sind vorbei. Habe ich die RSB herbeigesehnt..? Ich weiss es nicht,die ersten 3-4 Jahre sicher nicht,da lag noch eine lange Zeit bis zum Ende der WVP vor mir,habe kaum einen Gedanken an das Ende der WVP und die Erteilung der RSB verschwendet,immer nur treu und brav die pfändbaren Teile meines Gehaltes an den Treuhänder überwiesen. Nur während der letzten 2 Jahre,als das Ende der WVP abzusehen war wurde ich manchmal etwas unruhig...kann noch etwas passieren,gibt es Verweigerungsgründe...? Jetzt ist es nun amtlich alles vorbei-bin ich nun ein anderer Mensch? Hat sich irgendetwas geändert...? Sicher nicht ! Die Restschuld,welche nun nicht mehr von den Gläubigern einklagbar ist, besteht nach wie vor noch, meine Restschuld beläuft sich auf etwa 3000 Euro...manchmal erwäge ich,die Restschuld freiwillig meinen Gläubigern zu bezahlen...ich weiss nicht-werde es wohl nicht tun....
Zum Anfang: Habe vor ca.10 jahren Kredite aufgenommen,immer mehr....dann mit einem kredit den anderen bezahlt u.s.w.,also das übliche. Kredite habe ich mit Leichtigkeit bei verschiedenen Banken und Kreditkartenunternehmen bekommen,ich bin Angestellter im Öffentl. Dienst und verdiene ca. 2000 Euro netto. Im Jahr 2003 hatte ich dann monatliche Verbindlichkeiten an Banken von etwa 1000 Euro-habe zum Leben abzüglich Miete etc. nur noch 200 Euro. Habe mich 2 Jahre so dahingeschleppt,alle Raten bezahlt und bin dann 2005 zur Schuldnerberatung. Bis dahin hatte ich die Gesamtsumme meiner Verbindlichkeiten aber schon auf ca. 10000 Euro reduziert.Die freundl. Menschen der Schuldnerberatung haben mir angeraten sofort jegliche Ratenzahlungen einzustellen und in die PI zu gehen. Das war falsch! Einfach falsch beraten! Mit 10000 Euro in die PI zu gehen bei einem Monatsverdienst von 2000 Euro-einfach Unsinn. Eine Verlängerung von Ratenzahlungen,niedrigere raten,Vergleich etc. wäre besser gewesen! Aber gut,man kann den Menschen in der Schuldnerberatung nur bedingt einen Vorwurf machen-es sind halt Laien,keine Anwälte. Bin also 2006 nach Antrag in die PI gegangen-und hatte sofort wieder genug Geld!! Wie das...? Bei der Schuldnerberatung erklärte man mir das es besser ist wenn mehrere unterhaltspflichtige Personen vorhanden sind,um die Höhe der pfändbaren Beträge während der PI zu reduzieren. Ich habe also 2005 verzweifelt eine Frau mit Kind gesucht welche mich liebt,selbst nicht allzuviel verdient und mich heiratet-es ist mir gelungen! Bin also als alleinverdienender Ehemann mit Kind in die PI gegangen, die monatlich an den Treuhänder abzuführenden Beträge beliefen sich so auf nur 150 Euro. Ist schon ein gewaltiger Unterschied,ob man monatlich 1000 Euro oder nur 150 Euro abdrücken muss. So bin ich also locker-leicht,wirklich ganz locker durch diese 6 Jahre gegangen!
In diesem Thread wird oft grosser Unsinn über Treuhänder geschrieben- der TH wird als Teufel,als schwarzer Mann dargestellt-finde ich alles Quatsch! Meine Erfahrungen: TH war anwesend bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens,eine äusserst attraktive,kluge,höfliche Frau. Sie sagte zu mir: Herr XXX , ich werde Sie nun 6 Jahre auf Ihrem Weg begleiten,tun Sie das was ich Ihnen sage und dann ist alles in Ordnung. Dann sagte sie mir noch das sie alle 3 Monate eine Verdienstbescheinigung von mir haben wollte und ich die pfändbaren Beträge laut Tabelle selbstständig an sie abführen solle. Ich habe diese Frau,also meinen Treuhänder nie wieder gesehen und nie wieder etwas von ihr gehört-6 Jahre nicht!! Schlafende Hunde soll man nicht wecken-ich habe sie schlafen lassen,immer pünktlich das Geld überwiesen und die Verdienstnachweise hingeschickt. Niemand bei mir auf Arbeit oder im Freundes-und Bekanntenkreis,ja nicht mal meine eigene,schnell gefundene Frau wussten bzw. wissen etwas von meiner PI !
So-nun ist's also vorbei......nur der Rattenschwanz bleibt-noch 3 Jahre steht alles in der Schufa.....oder aber auch für immer-es gibt genug Auskunftsdetekteien.......möglicherweise bekomme ich nie wieder einen Kredit,schwierig ist auch ein Wohnungswechsel.Kreditkarte,Telefonanbieter
Versandwarenhäuser...eigentlich alles....-und das alles wegen 10000 Euro,bzw. 3000 Euro Restschuld welche nun nicht mehr einklagbar ist! Da muss ich wirklich der Schuldnerberatung einen Vorwurf machen-einfach falsch beraten!
Wenn Ihr mich fragt-würde ich das alles wieder machen,diesen Weg durch die PI nochmals gehen...? Meine Antwort-selbstverständlich-ist alle eigentlich ganz easy.....nur,das nächste mal nicht wegen Peanuts......Man sollte schon ca. 100000 Euro Schulden haben-dann lohnt sich's wirklich. Ich möchte jetzt nicht überheblich klingen-ist einfach meine Meinung.
Claus