Hallo wiedermal,
hab ne aktuelle Frage: seit 1/2 hat die Firma einen neuen GF, der am "Aufräumen" ist.
Auch ich scheine auf seiner "Liste" zu stehen und mußte mir bisher Folgendes zumuten lassen:
eingestellt (2003) als Vertriebsassistentin und nun habe ich ungefragt eine Arbeitsplatzbeschreibung erhalten bei der meine EIGENTLICHE Arbeit in Klammern steht (ich muß natürlich TROTZDEM alles machen) stattdessen Telefonzentrale, Sekretärin, Putzfrau
Nach außen werde ich wahlweise als "Zentrale" oder "Sekretariat" benannt.
Bevorzugt erhalte ich von ihm "minderwertige" Aufgaben bei denen er immer noch 3x fragt, ob ich verstanden habe, was er möchte.
Endlich die Frage: muß ich mir dies alles gefallen lassen um nicht im Falle der (sicher) folgenden Kündigung meine Inso zu verlieren? (noch bis 10/2011) oder kann/darf ich mich rechtlich wehren?
GF hat mir schon "angedeutet", wenn ich ihm widerspräche und nicht (dasselbe Gehalt) mehr leisten würde, müsse/werde er die Konsequenzen ziehen....
Danke schonmal
Liebe Grüße
Gypsy
Also, gefährdet ist die Inso nur, wenn du selber kündigst, oder durch Absicht oder grober Fahrlässigkeit deine Kündigung erzwingst.
Daher solltest du schlau sein und so oft zum Psychodoc gehen, bis du mehrmals für längere Zeit krankgeschrieben wirst.
Dann wird dich der Cheffe kündigen und du mußt mit ALG 1 oder H4 leben.
Das kann für einige Zeit eine bessere Alternative sein als Mobbing auszuhalten, nur weil du in der Inso steckst.
Aus einem ähnlichen Grund hab ich mich kündigen lassen.
Cheffe wollte nach einem schweren Autounfall, wo ich meinen Pkw verloren habe, nicht die monatlichen Kosten von 400 € für den ÖVPN tragen.
Da das Gericht meinen Pfändungsbetrag nicht senken wollte und ich kein Bock hatte pro monat +/- 0 € auf dem Konto zu haben und noch 2 Std Hin- und 2 Std- Rückfahrt mit 4 mal Umsteigen zu erdulden, lebe ich nun von H4 und stehe vor der Entscheidung Selbständigkeit in D oder Festanstellung im Ausland. Ein zweites mal werd ich mir vom System nicht das Leben kaputt machen lassen.
Das ganze Insolvenzsystem hat nur einen Vorteil: dass arme Schlucker nach 6 Jahren jegliche Schulden loswerden können, wenn sie sich im engen Rahmen des TH bewegen (wohlgemerkt, des TH, nicht des Gesetzes, denn der TH macht den Rahmen noch enger).
Ich kann nur jedem raten, der die Schnauze voll hat, sich zu überlegen, ob er nicht im Ausland neu anfangen möchte.
Wenn ich solche Geschichten wie von User BlueVision lese, dann denke ich erst recht, dass das einzige Mittel gegen juristische Willkür wirklich nur der Wegzug aus Deutschland sein kann. Denn im Ausland kann ein deutscher TH dem Schuldner absolut gar nix und der Schuldner kann sich langsam berappeln und ein menschenwürdiges Leben aufbauen, d.h. eine normale Mietwohnung, ein normales Auto, normales Einkommen, Möbelausstattung von Ikea, einen normalen PC, einen breiten Freundeskreis etc. aufbauen. In der Inso bleibt einem nur soviel übrig, dass man seinen Kühlschrank füllen kann. Von einer normalen Teilnahme am sozialen Leben kann keine Rede sein. Und wenn wir hier über Gerechtigkeit reden: in Frankreich oder in GB kann man als Deutscher mit seinen deutschen Schulden auch Inso anmelden, ist nach 1 Jahr restschuldbefreit und dank EU gilt das auch in Deutschland. Es macht keinen Sinn 6 Jahre sich quälen zu müssen. Schade nur, dass diese Ausweichmöglichkeit nach Frankreich und Großbritanien kaum bekannt ist, weshalb Leute wie du oder ich ein System am Hals haben, das uns kaum atmen läßt.
Es ist für mich eine absolute Ungerechtigkeit, dass dein Chef dich erpreßt und dass das Inso-System so aufgebaut ist, dass man als Insolventer 6 Jahre lang nur soviel Geld übrig hat, dass man seinen Kühlschrank füllt und permanent unter psychischen Druck und unter häufiger Rechtsbeugung seitens des TH zu leiden hat!