Hallo Zusammen,
ich kann hier nur für mich sprechen, aber aus meiner Sicht war gut Beraten, meinem Arbeitgeber "reinen Wein" einzuschenken, nachdem klar wurde, daß an einer Insolvenz kein Weg mehr vorbei gehen würde und ihm bald Schreiben von Gläubigern ins Haus flattern würden.
Sicher ist es bei einer geplanten Neueinstellung schwierig, aber wenn man, so wie ich schon über 15 Jahre bei einer Firma ist und dann Tacheles reden muß, ist das auch kein Zuckerschlecken.
Das Eingestehen einer persönlichen Niederlage, aus welchen Gründen auch immer, mit anschliessenden langfristigen Konsequenzen, ist niemals einfach und ich habe sehr großen Respekt davor. Ich persönlich halte nicht viel von herzzereissenden Geschichten, auf die Frage warum, habe ich meinem Chef die Wahrheit, nämlich Spielsucht, gesagt, alles Rumeiern schien mir in diesem Moment nicht angebracht, egal wie die Konsequenzen ausgesehen hätten. Bei der momentanen wirtschaftlichen Lage ist es für kleinere Betriebe ein Leichtes, Mitarbeiter aus "Konjunkturellen" Gründen zu kündigen. Ich habe mit allen Reaktionen gerechnet ,aber es kam nur der Satz: gut, daß Sie das endlich geregelt haben, Jeder macht mal einen Fehler. Das hat mir Mut gemacht. Danach habe ich die Buchhaltung informiert. Sicher, es waren alle sehr überrascht, daß "MIR" so Etwas passieren konnte, aber mir ging es anschliessend besser, für mich war es ein wichtiger Schritt, mir nicht mehr selber etwas vorzumachen.
Ich habe meine Stelle behalten und bin froh, daß ich-was ich dachte- nicht zum"Badboy" abgestempelt wurde. Aber, so etwas steht und fällt mit dem beruflichen Umfeld, es gibt sicher viele Fälle, wo es leider anders aussieht....
Gruß,