...das liest sich ja wie ein spannender Krimi, nur daß Du leider "mittendrin" bist.
Hallo Communicator,
ja, du hast recht, es liest sich wie ein Krimi und für mich fühlt es sich auch so an. Ich warte jeden Tag gespannt auf den Postboten und auf gute Nachrichten vom Gericht. Jeder Tag, an dem ich kein Bescheid bekomme und in den Insolvenzbekanntmachungen nichts zu finden ist, macht es mir schwer, den Tag zu genießen. Klar werden nun viele sagen "Man hat 6 Jahre und mehr gewartet und da kommt es auf ein paar Tage extra nicht an" Irrtum, die 6 Jahre zuvor waren für mich eine Erleichterung, weil die Last Briefe zu öffnen, ans Telefon zu gehen oder die Tür zu öffnen, in der der Gerichtsvollzieher stand einfach von mir gefallen sind.
Ich habe ab Eröffnung der Insolvenz wieder zu mir gefunden und wieder einen Sinn im Leben gesehen auch wenn ich für mein verschulden selbst verantwortlich gewesen bin. Auf jeden Fall habe ich jetzt wieder genau das selbe Gefühle wie früher. Jeden Tag die Angst einen Brief zu bekommen, aus dem hervorgeht, dass man wieder am Anfang mit seinen Schulden steht und wieder keinen Ausweg findet, Zahlungen leisten muss, die man nicht aufbringen kann, sich um Arbeit bemüht, die aus gesundheitlichen und Markt- bedingten Gründen aussichtslos ist.
Ich wünsche jedem, der die Insolvenz eröffnet hat, dass ihm so eine Geschichte erspart bleibt. Als ich die Insolvenz aus eigener Kraft eröffnet habe, wollte ich alles dafür geben, dass mein Leben eine andere und bessere Laufbahn einschlägt, aber dein Leben liegt auf einmal in den Händen fremder Personen, die du im Leben einmal gesehen hast und die sich am Telefon immer verleugnet haben.
Ich will hier nun nicht um Mitleid betteln oder meine Situation auf andere abwälzen, denn ich war ja sicherlich selbst daran schuld, dass ich in dieser Situation stecke, trotzdem hätte ich nie gedacht, dass man zum Ende der Insolvenz noch mal so lange bammeln muss und es einem so schlecht dabei gehen kann.
Gruß BlueVision