Mein Mann ist selbstständig in GbR mit Partner.
GbR erwirtschaftet von Anfang an nur Minus.
Bereits im März 2013 weniger Entnahmen möglich, danach gar nichts mehr. Uns ging das Geld aus. Mein Mann hat gekündigt mit Anwalt. Geld vom Amt war nötig, da ich nur einen 400 Euro-Job habe.
Partner meines Mannes drängte so lange bis mein Mann die Kündigung nach ein paar Wochen zurückzog. Partner drohte mich Schadenersatzklage etc.
Man einigte sich darauf, den Laden zu verkaufen. Mein Mann sollte sich laut seines Anwalts auch dafür einsetzen. Zunächst fing es wieder langsam an. Bis er nun wieder Stunden kloppt und wir uns deshalb vom Amt wieder abgemeldet hatten vor lauter Angst, dass uns Betrug zur Last gelegt wird, so nach dem Motto: Wer kauft dir denn ab, dass du jeden Tag zur Arbeit gehst und keinen Cent dafür bekommst.
Den letzten Monat mit Hartz IV hat mein Partner sogar einige dringliche Rechnungen der Firma mit unserem Hartz IV bezahlt. Seit Mai kriegen wir weder vom Amt noch aus der Firma einen müden Euro. Meine Mutter unterstützt uns erst mal. Waren sehr vielversprechende Interessenten da, die dann aber doch absagten. Nun dauert das wieder Wochen bis mal wieder jemand anbeißt. Wenn überhaupt...
Nun wollte ich wieder einen Antrag auf Hartz IV stellen, jedoch...
Mein Mann hat Ende April 2.500 Euro auf seiner Kreditkarte belastet, damit die Firma die Löhne der Mitarbeiter zahlen konnte. Ende Mai hat er das Geld zum Glück wiederbekommen, damit das Geld von seinem Konto abgebucht werden konnte. Das gleiche Spielchen für diesen Monat. Daher werde ich wohl kein Hartz IV beantragen können. Das ist mir mal so aufgefallen als ich heute den Antrag bearbeitet habe.
Wir haben jetzt den 30.06. ins Auge gefasst, um Insolvenz zu beantragen. Der Anwalt sagt, das wäre der allerletzte Ausweg. Er hat aber auch keine besseren Vorschläge. Außer dem GbR-Partner die Anteile meines Mannes einfach zu schenken. Doch darauf wird er sich wohl nicht einlassen, da mein Mann ja die meiste Arbeit macht und er oft genug schon gesagt hat, dass er alleine nicht weitermachen will. Desweiteren kommt er wahrscheinlich auch dann noch mit Forderungen und gibt sich damit nicht zufrieden.
Mein Mann hat natürlich extrem große Angst vor der Insolvenz und reitet sich immer weiter rein in die Misere.
Die Frage ist jetzt: gibt es denn noch einen anderen Weg als die Insolvenz? Der GbR-Vertrag läuft bis 2017 und vorher darf nur außergewöhnlich gekündigt werden. Naja und das hatten wir ja schon und war nicht erfolgreich.
Reicht das, wenn man einen Offenbarungseid leistet? Dem Gesellschafter, der seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann gegenüber der GbR kann gekündigt werden. Das macht der Partner aber nicht, da er immer noch was entdeckt, wo er von meinem Mann Geld ziehen kann. Außerdem braucht der GbR-Partner nicht so viel zu arbeiten, da mein Mann das ja macht. Daher kann man lange auf eine Kündigung warten. Außerdem kann der Partner wieder Geld reinhängen, wo mein Mann dann aber für die Hälfte verantwortlich ist. Heißt, man verschuldet sich immer weiter, obwohl man bereits pleite ist.
Dass das Insolvenzverfahren mangels Masse abgelehnt würde, denke ich nicht. Mein Mann hat privat ca. 80.000 Euro Schulden wegen der Firma und da kann man sich nen Titel holen.
Die Frage ist hier: Sieht jemand noch einen anderen Weg, um aus der stets bedürftigen GbR rauszukommen?
Und was ändert sich ab 01.07.2014 beim Insolvenzgesetz? Lohnt es sich noch so lange zu warten?
LG
blauer Schlumpf