Hallo, liebe Forumsmitglieder!
Ich stehe gerade vor einer sehr schweren Entscheidung. Ob nämlich Regelinsolvenz oder weiter kämpfen...
Eigentlich möchte ich die Insolvenz vermeiden, aber ich möchte gerne auf alles vorbereitet sein, wenn es zu diesem Fall kommen sollte.
Ich habe mich schon mit unserer örtlichen städtischen Schuldnerberatung in Verbindung gesetzt, bin da aber leider etwas enttäuscht..... die Dame muß sich
selbst erstmal "schlau" machen und ruft mich dann zurück. Trotz meiner Bitte um Dringlichkeit warte ich seit 1 Woche auf den Rückruf. Das klingt alles nicht
sehr vertrauensvoll... Vielleicht ist ein kommerzieller Berater doch besser?
Meine Situation:
ich bin selbständig und hangel mich von Monat zu Monat. Meine Einkünfte sind extrem unterschiedlich und schwer kalkulierbar. Aber die Aussichten für die Zukunft sind eigentlich nicht schlecht und ich liebe meinen Beruf. Aber dennoch fressen mich die Geld- und Existenzsorgen auf und rauben mir jegliche Kreativität für meinen Job.....
Der Grund:
Ich habe eine Firmeninsolvenz hinter mir und daraus noch diverse Damoklesschwerter über mir hängen:
einen Kontokorrentkredit der Bank meiner alten Firma (dafür bürgt der Geschäftsführer, also ich, natürlich persönlich..), rund 40 000 €, und Forderungen des Finanzamtes wegen nicht gezahlter Sozialleistungen, ca. 7000 €. Privat habe ich noch einen alten Kredit bei meiner Hausbank über noch ca. 30 000 €, den ich mit monatlich 570 € abbezahle. Der Bank meiner Firma hatte ich einen Vergleich angeboten, seit Oktober letzten Jahres aber keinen Mucks von denen gehört. Mit dem Finanzamt bin ich zumindest im Gespräch. Meinen Privatkredit zahle ich monatlich ganz normal ab.
Meine große Angst ist, dass ich wirklich nicht mehr weiter kann und irgendwann die Insolvenz nicht mehr zu umgehen ist. Das wäre der Fall, wenn die Firmenbank auf die Zahlung der 40 000 € bestehen würde und das FA ebenfalls auf seiner Forderung besteht. Dann bin ich wohl am Ende.
Für den Ernstfall ist eine meiner größten Sorgen:
ich habe vor ca. 2 Jahren, als die Welt noch "in Ordnung" war, eine Wohnung gekauft (ca. 140 000 €, ca. 60 qm), vollfinanziert, ohne Eigenkapital. Ich bin übrigens Single.
Im Grundbuch ist die Bank eingetragen. Ich liebe diese Wohnung sehr und sie ist als meine Altersvorsorge gedacht. Sie ist nicht protzig (Bj 1911) und mit 60 qm auch nicht übertrieben groß für einen Single, möchte ich meinen.
Meine Frage:
a) was passiert mit der Wohnung, wenn ich trotz Insolvenz die monatlichen Raten aufbringen kann?
b) macht es Sinn, die Wohnung jemandem zu überschreiben, damit sie mir keiner wegnehmen kann?
Und noch eine grundsätzliche Frage:
soll ich meinen Gläubiger gegenüber ganz ehrlich erwähnen, dass ich mich mit dem Thema Insolvenz beschäftige oder soll ich das lieber erstmal diskret behandeln?
Ich weiß nicht, ob ich da irgendeine Lawine lostrete.....
Ich möchte dazu noch sagen - aber da geht es mir wohl nicht alleine so - dass mir wohler wäre, wenn ich ganz ehrlich alle meine Verbindlichkeiten bezahlen könnte...
Die Insolvenz wäre wirklich nur ein letzter Rettungsanker, wenn ich garnicht mehr weiter kann.
Ich hoffe sehr, sehr auf Antworten....
Viele Grüße,
Kay