Hallo,
Ich habe mich eben neu hier angemeldet.
Was das Thema Schulden anbelangt bin ich absoluter Neuling, mein Darlehen beim Hauskauf damals ausgenommen. HAbe mir stets nur das gekauft was ich mir leisten konnte, und wenn kein Geld da war, wurde auch nichts ausgegeben.
Von jetzt auf Nachher stehe ich aber durch meine Beziehung mit einem Mann dem die Privatinsolvent ins Haus steht mittendrin und suche Informationen.
Am besten schreibe ich einfach mal auf worum es geht und hoffe dass jemand die Geduld hat sich die Geschichte durchzulesen und mir dann vielleicht noch ein paar Tips oder Erklärungen geben kann:
Als ich vor einigen Monaten meinen derzeitigen Lebensgefährten kennenlernte war er seit einigen Monaten getrennt lebend und gerade dabei eine neue Arbeit anzunehmen (wurde abgeworben, beruflicher Aufstieg allerdings erstmal mit finanziellen einbussen - 40h Woche statt wie davor 90-100h).
Ich wusste dass er mit seiner Frau eine Tochter hat, aus der Zeit vor der Ehe einen Sohn für den er Unterhalt zahlt, und dass er mit seiner Frau noch deren 2 Kinder aus erster Ehe
versorgte, die keinen Unterhalt bekamen, nun aber so gut wie ausser Haus waren.
Seine Frau arbeitete (ca 1000 Euro ungelernt). Einer der Trennungsgründe waren die unkontrollierten Einkäufe der Frau und die dadurch entstandenen Schulden. Sie hatten ein Haus, welches sie nicht bewohnten (wegen der Frau fand ein teurer Umzug quer durch die Republik statt), das jedoch vermietet war an jemanden der bis Ende des Jahres notariell geregelt das Haus kaufen soll.
Er zog ziemlich schnell bei mir in mein Haus mit ein, was sollte er auch eine extra Wohnung zahlen.
Mitlerweile sieht die Lage so aus: Die Frau hat die Scheidung eingereicht. Sie ist jetzt arbeitslos. Unterhalt für die Tochter (13) ist angefordert (350Euro), bislang war es so geregelt, dass mein Freund nicht direkt Unterhalt zahlte aber ca 600 Euro/Monat für die Begleichung der Schulden aufwendete.
Plötzlich sind die Schulden aber allein seine, denn es hat sich rausgestellt dass er so dumm war die überzogenen Girokonten mittels eines Kredites auf seinen Namen auszugleichen...und das bei vereinbarter Gütertrennung.
Die Einkäufe der Frau liefen auch auf seinen Namen, da sie am Anfang der Ehe einen Offenbarungseid hatte und gar nicht selbst bei Neckermann und Co bestellen konnte. Also sind ihre Schulden jetzt offiziell seine.
Wir sind nun bei einer Belastung von ca 950 Euro, da er ja nun verpflichtet ist Unterhalt zu zahlen ( es ist beantragt 70% also 250Euro zu zahlen, das ist aber noch nicht ganz klar).
Der Sohn bekommt auch noch etwas über 300 Euro im Monat, ab September dann ca 120Euro, da er im 2. Lehrjahr ist. Somit wären wir ab September bei 1070 Euro (schlimmstenfalls, aber davon geh ich einfach mal aus).
Mein Freund bekommt etwa 1600 Euro netto im Monat. Er hat einen Dienstwagen mit 1% REgelung, weshalb ihm der Anwalt ein Netto von über 2000 Euro berechnet hat.
Noch hat seine Frau keinen Unterhaltsanspruch angemeldet, ich weiss auch nicht ob ihr da etwas zustehen würde.
Vor einigen Monaten hatte ich meinem Freund um sein Girokonto auszugleichen 3000Euro Privatkredit gewährt (schriftlich fixiert auf 3 Jahre mit Zusage der Lohnpfändbarkeit), da wusste ich nicht dass sich das alles so entwickelt und dass ich im Falle der Privatinsolvenz wohl leer ausgehe (stimmt doch, oder?)
Momentan überweist er mir monatlich 250 euro, was natürlich nicht den tatsächlichen Unkosten entspricht.
Sein Haus trägt sich noch selbst durch die vermietung und soll eigentlich dieses Jahr verkauft werden, wenn die Mieterin das Darlehen bewilligt bekommt (sie hat dieses Jahr noch zeit das zu regeln, sonst kann wieder frei verkauft werden). Ohne berücksichtigung von Vorfälligkeitszahlungen blieben dann ca 10 000 Euro, mit denen mein Freund einen Teil seiner Schulden (ca 24 000Euro) zahlen wollte. Allerdings hat die Frau schon angemeldet die Hälfte des Erlöses zu fordern (es sind ja jetzt nicht mehr ihre Schulden, aber sie steht mit im Grundbuch!).
Diesen Monat wird auch ein Bausparvertrag fällig. Davon könnte auch getilgt werden, aber die Kreditsumme reicht wohl nciht ganz und da fallen dann ja auch Zinsen von 3,5 % an für den Folgekredit!
Meinem Freund wurde, als er bei der Schuldnerberatung anrief um einen Termin auszumachen gesagt, dass das auch telefonisch geht und ihm kurzerhand gesagt, dass er in die Privatinsolvenz gehen soll.
Er ist leider einer der Menschen die immer bis zum Schluss hoffen dass sich alle Probleme selbst lösen könnten und für meinen Geschmack nicht genügend hinter einer ordentlichen Beratung und Lösung her.
Meine Befürchtungen sind:
-Privatinsolvenz lähmt ihn für 7 Jahre.
- Mein Geld ist futsch
-Durch den Dienstwagen ist sein SElbstbehalt eher fiktiv
- Ihm wird ein niedrigerer Selbstbehalt gewährt weil er bei mir wohnt, man erwartet also dass ich ihn verhalte
-Sollte seine Tochter zu uns ziehen werden wir keinen Unterhalt bekommen aber auch keinen höheren Selbsbehalt haben, so dass ich im Prinzip sie auch z.T. verhalten darf.
- Da ich in meinem HAus keine fixen mietkosten habe, sondern stets so wie Geld reinkomme renovierungs- und umbauarbeiten durchführe haben wir im Krisenfall einen sehr geringen "Bedarf" und ich hätte z.B. im Fall einer Schwangerschaft mit entsprechenden Lohneinbussen probleme mein Haus vollends umzubauen (Momentan Stand ca 60er Jahre).
- Momentan leiste ich finanziell recht viel um einen halbwegs ausgeglichenen Lebensstandard zu ermöglichen. Wir versuchen auch die Konten nicht zu sehr zu belasten wegen ÜBerziehungszinsen. Bei einer PI ist das aber doch unklug, da MEIN Geld dann sinnlos investiert wurde, oder?
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand sagen könnte wie ich mich verhalten sollte um prophylaktisch einen Finanziellen Gau für mich zu verhindern. Die Situation belastet unsere Beziehung natürlich enorm, da ich an Familiengründung und Heirat gedacht hatte, was so wohl utopisch zu sein scheint.
Vielen Dank an den Leser der durchgehalten hat und noch mehr an jenen, der mir nun noch irgendwie weiterhelfen kann.
Gruss
A.