Mir geht es zur Zeit recht schlecht ich habe Schulden, nur dass das nicht alles ist ich habe mittlerweile auch wirklich Angst.
Ich bin jetzt 28 Jahre alt und weiblich, 2006 war ich 6 Monate Angestellte bei nem großen Fernsehsender den hier bestimmt jeder kennt als Designerin. Von heute auf morgen wurde mir gesagt das mein Angestellungsverhältnis in ein freiberufliches geändert wird. Ich habe weiterhin jeden Tag normal gearbeitet, mein Büro gehabt, es hat sich nichts geändert außer meinem Status und mehr Gehalt (dachte ich leider). Da ich nun Freiberuflerin und auf Stundenbasis gearbeitet habe habe ich direkt 8.000 bis 10.000 € monatlich verdient. Ja ich weiß viel Geld!!! Tja nur das ich mit 25 gar nicht wußte was das überhaupt bedeutet, hab mich natürlich zunächst sehr über das Geld gefreut. Habe dann circa 1,5 Jahre dort gearbeitet danach bin ich fluchtartig abgehauen, da die Arbeit trotz des vielen Geldes einfach unmenlisch ist(ich war gar nicht so auf Geld verdienen aus sondern wollte eher etwas künstlerisches machen)...im 1. Jahr hab ich circa 95.000 € verdient. Im 2. etwa 2/3 davon.
Auch wenn ich das viele Geld verdient habe war ich gar nicht glücklich mit der ganzen Situation. Hab nur noch gearbeitet und kein Leben mehr gehabt und war auch völlig überfordert. Ich hoffe das kann irgendwie einer nachvollziehen. Bald kamen vom Finanzamt die 1. Forderungen bzg Umsatzsteuervoranmeldung usw...bis dahin hab ich davon noch nie gehört!!! Hatte ja mit Selbstständigkeit nie was zu tun gehabt, war immer Angestellt. War die ersten 6 Monate noch nicht einmal Krankenversichert, weil ich nicht wußte wie das alles geht. Hab ja Rund um die Uhr gearbeitet, aber alles was weiter nötig gewesen wäre (Krankenversicherung, alles mit Steuern, Ämter und alles was nichts mit Arbeit zu tun hat usw) hab ich nicht gemacht weil ich davon überhaupt keine Ahnung hatte obwohl das Geld da war. Auch wenn es komisch klingt - ich hab auf heutiger Sicht sehr schnell viel zu viel verdient und wußte gar nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe da in einem künstlerischen Bereich gearbeitet und bin selbst durch und durch Künstlerin und mir ist und war schon immer Geld ziemlich egal(hauptsache es reicht für Essen+Miete usw). Mich machen andere Dinge glücklich...Naja das Geld war nun da, ich konnte nich mit umgehen, hab auch sehr viel Geld an Freunde und Familie verschenkt. Finanzamt & Co wollten ja auch irgendwann was haben. Hab dann mit nem Studenten gelernt am Computer wie man überhaupt eine Umsatzsteuervoranmeldung macht und hab dann immer wieder hohe Summen ans Finanzamt überwiesen. Nach 1,5 Jahre war ich das 1. mal beim Steuerberater, hatte nie daran gedacht und nirgendwo Beratung oder Hilfe das ich zu so einem hätte gehen müssen. Ich war was ein sehr ausschlaggebender Grund war auch total überfordert mit der ganzen Situation. Selbstständig wollte ich ja nie sein, dass hat sich so ergeben. Naja zur Krankenkasse bin ich irgendwann selbst gegangen und die haben mich dann zum höchsten Sazz für freiwillig Versicherte eingestuft.
Hab trotzdem dass das Geld lange und nicht wenig auf der Bank lag fast nichts bezahlt, weil ich völlig überfordert war. Irgendwann gabs immer mehr und aggressivere Forderungen das ich dann mit Hilfe angefangen hab zu überweisen und mich darum zu kümmern. Seit nun einem Jahr kümmer ich mich extrem viel, hab allerdings kein Geld mehr. Durch das zu lange warten, schlechte Beratung teilweise und meine totale Überforderung hab ich sehr viel mehr bezahlt als es hätte sein müssen. Ich hab nun Schulden in Höhe von circa 20.000 € bei Finanzamt / Krankenkasse und einige kleinerer Sachen. Bei meiner Krankenkasse zahle ich 60 Prozent Versäumniszinsen sagte der Anwalt der mir seit kurzem hilft das alles in Griff zu kriegen. Seit 6 Monaten hab ich ne Festanstellung und verdiene 1850 € Netto.
700€ gehen für Wohnung und Telefon weg, circa 200 für Versicherungen und ja fast 900 für Raten an Krankenkasse+Finanzamt&Co. Habe überhaupt kein Geld mehr für Essen oder mal neue Socken. Es ist leider wirklich so. Meine Arbeitskollegen wissen gar nicht in was für eine Lage ich da geraten bin. Versuche wirklich alles um das wieder in Griff zu bekommen, aber es wird immer mehr und jetzt ist mein Gehalt ja schon zu 100 Prozent weg. Mein Anwalt den ich erst seit wenigen Tagen kenne meinte normalerweise dürte ein Gehalt nur bis zu irgendeiner Mindestpfändbarkeit ähm gekürzt? werden. Ich ess mich oft schon auf der Arbeit satt (Morgens gibts da immer gratis Brötchen+andere Sachen) und Duschgel & Co reiß ich mir aus Zeitungen. Man wird halt erfinderisch wenn man nix mehr hat.
DAs schlimme ist das ich mich nicht wehren kann und völlig hilflos allem ausgeliefert bin. Ich kann zwar sehr gute (künstlerische) Arbeit leisten und auch menschlich mögen mich alle, aber mit diesem Organisieren und sich kümmern gerade was Ämter betrifft hab ich extrem große Probleme. Wußte oft nicht an wen ich mich mit all dem wenden kann, aber hab oft versucht mir Hilfe zu suchen.
Seit letztes Jahr Sommer hab ich verzweifelt jemand gesucht der mich bei dem ganzen Papierkram unterstützt und gerade beim Umgang mit Ämtern hilft. Habe richtige Angstgefühle wenn ich mit der Dame vom Finanzamt sprechen muss...kann das schlecht erklären. Ich bin was das betrifft psychisch extrem instabil. Es kamen jetzt noch einige Nachzahlungen in letzter Zeit hinzu, mein Gehalt ist ja schon weg, auf Raten lassen die sich nicht ein und ich hab keine Kraft mehr zu fragen und weiß´auch nicht wie man das richtig anstellt. Zahle z.B. an meine Krankenkasse monatlich 350€ Rate zurück + 190€ Zinsen(Jeden Monat!) Weiß nicht mehr weiter, hab niemanden der mich so richtig berät und verstehe das Behördendeutsch nicht. Wollte ja nur künstlerisch arbeiten. War auch mal bei einer Schuldnerberatung vor 7 Monaten. Er meinte es sieht doch gar nicht so schlimm aus, machen sie das und das und alles kommt in Ordnung. Ich konnte es aber nicht!!! Er hat irgendwie nicht den Ernst der Lage verstanden das ich dazu psychisch einfach nicht in der Lage bin. Ich bin einfach nur noch voller Angst, kann nicht mehr rational denken und habe ehrlich gesagt massivste Selbstmordgedanken. Ich wollte gar nicht selbstständig sein sondern wurde dazu ja genötigt, das Geld war mir eh egal und ich hatte am wenigsten davon. Das meiste haben ja andere bekommen...aber jetzt ist alles so bedrohlich und kompliziert geworden und ich weiß einfach nicht mehr wie ich da jemals wieder rauskommen soll. Ich arbeite eigentlich sehr gerne nur all mein Gehalt ist weg und ich weiß nicht wie ich jemand klar machen kann und wem!!?? das ich jemanden brauche der den ganzen Papierkram für mich macht. Habe Todesangst vor dem Finanzamt!!! Das ich psychologische Hilfe brauch weiß ich und bin bereits bei einer Psychiaterin. Allerdings muss ja trotz Ihrer Hilfe auch der Papierkram usw gemacht werden. Sorry das es so lang ist konnte das nie richtig erzählen und bin völlig überfordert. Kennt vielleicht jemanden einen der all den Papierkram mir abnehmen würde und auch irgendwie das alles regelt, das jeder seine Schulden auch zurück bekommt aber so das nicht mein ganze Gehalt weg ist???
Danke schön!