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Schulden und Insolvenz Hilfe Forum

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Autor Thema: empfohlene Privatinsolvenz  (Gelesen 9208 mal)

pedi

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empfohlene Privatinsolvenz
« am: 04. August 2006, 13:10:59 »

Hallo zusammen,

hoffe es kann uns jemand helfen! Waren gestern bei einer Schuldnerberatung die meinem Mann die Privatinsolvenz empfohlen hat. Leider haben wir so einiges in diesem Gespräch nicht richtig verstanden und ich hoffe sehr, dass uns hier jemand unsere Fragen beantworten kann, da wir uns schnell entweder dafür oder dagegen zu entscheiden müssen (da mein Mann im Moment keine weitere Zahlung an einen bestimmten Gläubiger tätigen kann).
Mein Mann hat seit ca. 11 Jahren Anteile an einem geschlossenen Imobilienfond. Da er sich nicht richtig um die ganze Angelegenheit gekümmert hat und auch die Zahlung die pro Quartal kommt seid einiger Zeit immer verbraucht  wurde, sind die monatlichen Belastungen so hoch geworden, dass Sie nicht mehr bezahlt werden können. Das Privatkonto bei der Hausbank steht auch mit 3700,-- € im Minus (der Dispo liegt bei 6000,-- €). Man sagte uns bei der Schuldnerberatung falls mein Mann sich für eine PI entscheidet, müßte er ein neues Konto bei einer anderen Bank eröffnen darauf sollte dann das Gehalt gehen und die sonstigen Abgaben, wie Unterhalt für Ex Frau (ist Rentnerin), Miete ectr. abgehen. Was ist mit der bisherigen Bank, können wir da die bisherige Überziehung abzahlen oder fällt diese mit in die Insolvenzmasse??? Bekommt die neue Bank von der PI was mit, bekommt mein Mann weiterhin seinen Onlinebanking Zugang und eine EC Karte??? Desweiteren hat mein Mann eine Firmenvisakarte die aber leider von der gleichen Bank ist, wie die Gläubigerbank (Imobilienfond). Kann er die weiterhin über die Firma behalten und nutzen?? Wieviel Geld darf mein Mann von seinem Gehalt nach Abzug aller Beträge bleiben?? Wie schnell kann nach Antragsstellung der PI gepfändet werden?? Der Schuldnerberater sagte uns wir müßten wenn wir uns zu PI entschließen, dass neue Konto schnell eröffnen und das alte weiterhin bestehen lassen, nur was sagen wir der Bank, warum kein Gehalt gekommen ist werden die nicht gleich hellhörig und lassen was fänden?
Ich weiß, es sind unendlich viele Fragen aber da wir uns schnell entscheiden müssen bis nach dem Wochenende, wären wir sehr dankbar für Eure Antworten.
Mein Mann ist seid 13 Jahren bei einer sehr großen Firma angestellt und hat auch einen Dienstwagen er bekommt ein sehr gutes Gehalt (einschließlich Prämie)von dem leider am Ende des Monats kein Cent übrig bleibt.

Vielen Dank
Pedi  :-(
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Sanierer

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empfohlene Privatinsolvenz
« Antwort #1 am: 05. August 2006, 19:02:05 »

Hallo pedi,

zunächst einmal, wenn ihr bei der Schuldnerberatung soviel nicht verstanden habt, warum fragt ihr denn während des Gespräches den Berater keine Löcher in den Bauch bei einem so wichtigem Termin.

Um Euch wirklich richtige Ratschläge zu geben müsst ihr etwas mehr Informationen geben.

Die Schulden sind wahrscheinlich nicht durch Selbständigkeit entstanden, oder ?

Wie hoch sind die Schulden und bei welchen Gläubigern.

Wie sieht Eure Vermögens- und Schuldenübersicht aus. Wie Eure monatliche Einnahme und Ausgabesituation. Was kann an den einnahmen verbessert werden, was kann bei den Ausgaben gestrichen werden.

Der Immobilienfonds hat welchen Kontostand und welche Werteentwicklung. Wieviel Erlös wird bei einem Verkauf erzielt?

Firmenvisakarte?? welche Firma??

Ob überhaupt Insolvenz angemeldet werden muss, sollte noch geklärt werden?

Zur Sicherheit solltet Ihr einen Anwalt für Insolvenzrecht aufsuchen.

Trefft nicht überhastet irgendwelche Entscheidungen, nur weil Gläubiger Druck machen. Entscheidungen trifft man, wenn man sich relativ umfassend informiert hat.

Wenn am Monatsende kein Cent übrig bleibt, von dem was Dein Mann verdient (wieviel??) dann solltet ihr erst einmal an Existenzsicherung denken, als Gläubiger zu bezahlen.

Gruss Sanierer

P.S: Jede Bank ist verpflichtet ein Konto auf Guthabenbasis einzurichten. Es sollte dann nicht die Bank sein, bei der man Schulden gehabt hat.




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ThoFa

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empfohlene Privatinsolvenz
« Antwort #2 am: 05. August 2006, 20:22:08 »

Hallo,

nur nicht gleich in Hektik geraten, die Welt wird nicht untergehen, wenn nach dem Wochenende keine Entscheidung getroffen werden kann.
An Schulden sehe ich bisher nur den (noch nicht ausgeschöpten) Dispo, was gibt es denn sonst noch an Verbindlichkeiten ?

Warum gibt es bei diesem Fond eine mtl. Belastung ? Um was handelt es sich dabei genau ?

Ihr Mann muss nicht bei einer anderen Bank ein Konto aufmachen. Allerdings reagieren Banken bei Insolvenz etwas verärgert und kündigen daher das Konto. Den Dispo dürfen Sie im Falle einer Insolvenz nicht zurückzahlen, da es sich dann um eine Insolvenzforderung handelt.
Auf wem ist die Firmenkreditkarte ausgestellt ? Auf Ihren Mann oder auf die Firma selber ?
Wenn Ihr Mann ein gutes Gehalt und einen Dienstwagen hat, sollte man über eine Insolvenz zweimal nachdenken bzw. mit der richigen Strategie an die Sache rangehen.

Offensichtlich war die Beratung nicht \"das Gelbe vom Ei\". Bei wem haben Sie sich den beraten lassen ? Und vergessen Sie gleich den Fachanwalt für Insolvenzrecht, die können es genauso wenig wie die \"Öffentlichen\". Wobei natürlich Ausnahmen die Regel bestätigen.  ;-)

MfG

ThoFa
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pedi

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empfohlene Privatinsolvenz
« Antwort #3 am: 06. August 2006, 13:22:19 »

Guten morgen,

erst einmal Danke für Eure Antworten. Die Schulden sind nicht durch Selbständigkeit entstanden sondern ausschließlich privater Natur.
Das Bruttogehalt meines Mannes betrug  im letzten Jahr einschließlich Prämien und 13. Gehalt ca. 60.000 €. Die Prämien werden allerdings in Zukunft teilweise gekürzt.
Das monatliche Netto Gehalt ohne Prämien etc. beträgt ca. 2.600 €. Mein Mann ist 62 Jahre alt und würde nach heutigem Stand in 3 Jahren in Rente gehen. Die geschlossenen Immobilienfond Anteile hat mein Mann seit 1994.

Dagegen stehen an Schulden:


     +      60.610,00    geschlossener Immobilienfond     Konto 1  Bank Saar
     +      37.740,00     geschlossener Immobilienfond    Konto 2  Bank Saar

     +       4.867,00     Abwicklungskonto Volksbank Dudweiler wurde von Bank gekündigt
     +      11.000,00    Darlehen RBS RD Europe GmbH Bank

     +       4.000,00    Dresdner Bank Girokonto  Hausbank
     +       2.000,00
     ----------------
     +     120.217,00


   monatliche private Ausgaben:


     +         885,00   Miete
     +          70,00   Strom
     +          70,00   Telefon
     +         357,00    Ex Ehefrau (Rentnerin)
     +         185,00    Leasingfahrzeug (Fahrzeug ist ein Jahr alt, ich fahre es)
     ----------------
     +       1.567,00


    monatliche Raten/Zahlungen Immnobilienfonds und Kredite:


     +         386,00   Immobilie  Kto 1
     +         300,00    Immobilie  Kto 2
     +         150,00   Abwicklungskonto Volksbank Dudweiler (Raten Dispo)
     +          78,00   Lebensversicherung für Immobilie bis zum Jahr 2014
     +         180,00   Umsatzsteuer Finanzamt pro Quartal
     +         190,00   Ratenkredit € 11.000 bis zum Jahr 2014
     ----------------
     +       1.284,00

Aus der Immobilie erhält mein Mann pro Quartal 1.370,00 € Miete.

Die Firmenvisakarte läuft auf den Namen der Firma (die mein Mann nicht unbedingt nennen möchte), Nutzer ist allerdings mein Mann und somit steht auch sein Name mit auf der Karte. Die anfallenden Kosten werden von der Hausbank (Dresdner Bank) abgebucht.
Wir haben uns bei Pro Solvent beraten lassen und hatten von dem Berater einen sehr guten Eindruck, dass Gespräch war kostenlos und hat ca. 2 Std. gedauert, jedoch sind uns im nachhinein noch so viele Fragen eingefallen da wir bisher noch gar nicht wussten, dass man eine Privat Insolvenz machen könnte.
Da ich das Leasingfahrzeug auch weiterhin fahren möchte, könnte ich die Zahlungen ja von meinem Konto weiter zahlen oder geht das, da mein Mann Bürge ist nicht?
Der Berater sagte uns im Falle einer PI sollte mein Mann ein neues Kto eröffnen. Ist es auch möglich, dass er vorerst sein Gehalt auf mein Kto zahlen lässt und von dort aus auch die Zahlungen abgehen?
Da wir aber in diesem Monat noch ca. 1.000 € von der Dresdner Bank benötigen, müssen wir den Dispo noch weiter ausschöpfen. Der Berater sagte uns, wir sollten uns eine Ausrede überlegen für die Gläubiger aber was sagen wir der Hausbank wenn am 1. kein Gehalt kommt und auch die Abbuchungen nicht stattfinden? Wie stellen wir das am schlausten an?

Ich denke, dass reicht jetzt erst einmal wahrscheinlich seit Ihr davon total erschlagen aber wir wären für Eure Hilfe Super dankbar.

Viele Grüße

pedi
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ThoFa

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empfohlene Privatinsolvenz
« Antwort #4 am: 09. August 2006, 20:13:32 »

Hallo,

sofern das Leasingfahrzeug auf Ihren Mann geleast wurde, wird das Fahrzeug i.d.R. vom leasinggeber bei Insolvenz des Leasingsnehmer eingezogen. Eine Umschreibung auf Ihren Namen ist grundsätzlich möglich, sofern Sie ein eigenes Einkommen haben.

Sind Sie beruflich auch tätig ? Wenn ja wie hoch ist Ihr Einkommen ?

Auf den ersten Blick auf Ihre Zahlen würde ich eine Insolvenz verneinen. Es kommt aber darauf an, ob auch Sie ein Einkommen beziehen.

Über Ihre Beratungsstelle kann ich nichts sagen, da ich sie nicht kenne. Ich verstehe nur nicht so ganz, warum Sie es so eilig haben. Sie sollten sich ggf. mit einem weiteren Berater zusammensetzen, wie ich schon schrieb, ist es seltsam, dass Sie nach einer ersten Beratung immer noch so viele Fragen haben.

MfG

ThoFa
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pedi

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empfohlene Privatinsolvenz
« Antwort #5 am: 09. August 2006, 20:48:59 »

Hallo zurück,

wie uns der Berater sagt, eilt die Sache ein wenig da die Banken Ihre Beträge angemahnt haben und sonst sicherlich pfänden würden oder? Wir können die Zahlungen sicherlich nicht noch weiter raus zögern und die vereinbarten Beträge können wir auch nicht zahlen.
Das Leasingfahrzeug ist privat und läuft auf meinen Namen, jedoch ist mein Mann Bürge und zahlt die monatlichen Raten.Seid dem 1. Juli bin ich arbeitslos und bekomme dank Steuerklasse 5 vom Arbeitsamt einen Betrag von € 680,00.
Aber wird mein Verdienst bei einer PI meines Mannes zum Gesamteinkommen dazu gerechnet?

Viele Grüße
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ThoFa

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empfohlene Privatinsolvenz
« Antwort #6 am: 09. August 2006, 21:26:05 »

Hallo,

na dann rechnen wir mal:

Einkünfte:
2.600,00 Euo Mann
456,00 Euro Mieteinnahmen (gerechnet auf den Monat)
680,00 Euro Ehefrau

Gesamt 3.736,00 Euro

Ausgaben:

2.851,00 Euro

Bedeutet Ihnen müssten 885,00 Euro zum Leben verbleiben. Gibts Kinder in Ihrem Haushalt ?
Wenn es keine Kinder gibt, dann haben Sie entweder die Kosten nicht richtig erfasst oder aber Sie leben ganz einfach über Ihre Verhältnisse. Dann wird Ihnen eine Insolvenz aber auch nicht so wirklich weiterhelfen, da das unpfändbare Gehalt Ihres Mannes im ungünstigen Fall - nämlich wenn Sie als unterhaltsberechtigte Person rausfallen - bei 1.977,95 Euro liegt. Zusammen mit Ihren derzeitigen Einkünften kommen Sie dann auf 2.657,95 Euro.

Wenn Ihre Ausgaben (bis auf die für die Immo) weiter bei 1.567,00 Euro bleiben, haben Sie zukünftig 1.090,90 Euro zum Leben. Also gerade mal 200,00 Euro mehr.

Bevor Sie also eine Insolvenz machen, sollten Sie zunächst mal überlegen warum Sie mit den 885,00 Euro nicht auskommen. Zudem bisher ja offensichtlich noch Prämien dazu kamen und ein 13. Gehalt, was in o.g. Rechnung nicht berücksichtigt ist.

MfG

ThoFa
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