Hallo,
welche Möglichkeiten habe ich, gegen meinen Insolvenzverwalter vorzugehen? Oder zumindest einmal, seine bis dahin geleistete Arbeit nachprüfen zu lassen.
Aktueller Anlass ist eine Zwangsaufforderung samt Mahngebühren meines zuständigen Finanzamts, weil ich die Einkommensteuer-Vorauszahlung nicht pünktlich geleistet hätte. Ich bin selbstständg, und bisher musste ich noch nie eine Vorauszahlung leisten.
Der Aufforderung vom 14.05. war eine Kopie der Festsetzung beigefügt. Diese wurde am 25.01. erstellt und an meinen Insolvenzverwalter geschickt. Ich bin von ihm in den mehr als drei Monaten nie über diese Festsetzung informiert worden! Weder schriftlich noch telefonisch. Von anstehenden bzw. nun überfälligen Vorauszahlungen habe ich nie etwas erfahren! Des Weiteren steht in dem Beschluss, dass dieser den Beschluss vom 21.09.2011 aufhebe. Ich habe meine Unterlagen durchgesehen; ein Beschluss vom 21.09.11 oder ein Brief meines IV mit einem Bezug auf diesen Beschluss ist ebenso wenig zu finden.
Zudem hat er im März einen Termin zur Nachreichung der Steuererklärungen 2010(!) verstreichen lassen. Ich hatte daraufhin extra beim Finanzamt nachgefragt, ob er oder ich dafür zuständig sei (ich will ja schließlich, dass die ordentlich erledigt werden), und das FA sah ganz klar den IV in der Verantwortung. Die Aufforderung sei ja auch an ihn ergangen.
Eine Bekannte von mir ist eine meiner Gläubiger. Seit der Gläubigerversammlung November 2010 hat sie vom IV nie wieder etwas gehört, und das sind nun eineinhalb der sechs Jahre. Zudem hat er im Jahresbericht 2010/11 gegenüber dem Amtsgericht den Schlusstermin für Ende 2011 angesetzt (ich habe Akteneinsicht genommen). Wir haben Mai 2012, und das Insolvenzverfahren läuft noch fröhlich weiter.
Als kleines "Schmankel" hatte er mir direkt nach Insolvenzeröffnung angeboten, mein Sparkonto mit ca. 11 Euro freizugeben, wenn ich diese an ihn bezahle. Das habe ich gemacht. Ein paar Wochen später hat mir die Bank mitgeteilt, dass der IV das Konto aufgelöst hätte. Kurz darauf erhalte ich einen Brief vom IV, das Konto sei nun freigegeben ...
:mad2:
Ich weiß nicht, *wie* der Mann arbeitet, aber Vertrauen gegenüber seiner Arbeit will nun wirklich nicht aufkommen. Auf mich macht es den Eindruck, als habe er keinen Bock, sich mit meinem Fall herumzuschlagen und seinen Verpflichtungen nachzukommen. Ich habe inzwischen mehr als 10.000 Euro (von den ca. 35.000 Schulden) an ihn bezahlt, und ich würde gerne auch mal sehen, dass die Gläubiger zu ihrem Geld kommen.
Kann ich das Amtsgericht um eine Prüfung bitten? Kann ich mich damit an die Anwaltskammer wenden? Oder muss ich das still und duldsam hinnehmen und hoffen, dass er nicht noch richtig Blödsinn baut?