Thema: Bitte helft mir weiß nicht mehr weiter! (Gelesen 6190 mal)

lavana · « **am:** 06. August 2007, 13:52:17 »

Hallo alle zusammen!
Ich erzähle euch jetzt mal worum es geht.
Ich bin seit 2 Jahren und zwei Monaten Selbständig mit einen Getränkemarkt ich habe dazu ein Kredit in Höhe von ca. 80000€ aufgenommen dann hat sich herrausgestellt das alles teurer geworden ist als es geplant war und dann wurde noch ein Kredit aufgenommen in Höhe von 20000€ dann lief es auch ne ganze Zeit ganz gut aber jetzt seit nem dreiviertel Jahr hat sich so einiges angesammelt an Schulden bei sehr vielen Gläubigern momentane Schulden ca aug insgesamt 130000€ ich habe die einsicht das es so nicht weiter gehen kann weil ich sonst immer tiefer hinein gerate das größte problem was ich habe ist das meine Eltern für mich gebürgt haben und ich will auf keinen fall verantworten das sie das Haus durch mich verlieren wenn ich das Geschäft jetzt aufgebe und alles verkaufe dann würden noch so ca. 50000€ an schulden über weiß einer von euch wie das dann ablaufen würde weil wie soll ich nur so viel geld wieder zurück bezahlen in meinem fall würde glaube ich die regelinsolvenz eintreffen gibt es dann auch sowas wie restschuldbefreiung und wie sieht das aus wenn ich wieder in vollzeit wo arbeite wieviel geld können die dann davon für die schulden einbehalten da gibt es doch glaube ich so ne tabellen für oder
bin sehr dankbar für jede antwort
lg sarah

Feuerwald · « **Antwort #1 am:** 06. August 2007, 14:27:20 »

hallo Sarah,

mit welcher Summe haben denn die Eltern gebürgt ?
Wie wurde finanziert ?
Duruch ein Insolvenz-/Restschuldbefreiungsverfahren werden Ihre Eltern nicht aus der Bürgschaft entlassen.

Gruss
Feuerwald

lavana · « **Antwort #2 am:** 06. August 2007, 14:42:45 »

Meine Eltern habe für die drei Kredite gebürgt sprich für 100000€
Es sind 3 unterschiedliche Darlehen zu je unterschiedlichen Laufzeiten und Konitionen.
Ist es den nicht möglich das ich so eine Restschuldbefreiung bekommen kann?
Danke
Sarah

Feuerwald · « **Antwort #3 am:** 06. August 2007, 14:48:04 »

Hallo Sarah,

Sie können schon eine Restschuldbefreiung erhalten,
nur die Bürgen bleiben in der Pflicht.

Vielleicht sollte eine Sanierung Ihres Unternehmens versucht werden.
Sind die Kreditverträge schon in Abwicklung ? Droht Kündigung ?

Gruss
Feuerwald

lavana · « **Antwort #4 am:** 06. August 2007, 16:09:46 »

Hallo Feuerwald!
Was heißt das genau das meine Eltern in der Pflicht der Bürgen bleiben welche auswirkung hat das? ( das wenn ich den monatlichen Betrag der Bank nicht bezahlen kann sie dann dafür aufkommen müssen)
Wie eine Sanierung ?
Die Bank weiß bescheid das es so schlecht aus sieht und sie wollen bis Ende des Monats eine Entscheidung von uns ob wir weiter machen wollen oder in die Insolvenz gehen sie haben zwar gesagt das sie nicht an das Haus meiner Eltern gehen werden da meinten sie da würden wir dann andere Wege finden das ich das Geld zurück zahlen muss.

Momentan ist es so das ich nicht mal die laufenden Kosten decken kann aber die sind auch viel zu hoch für so ein kleines Unternehmen was ich habe.
Ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht bin seelich zimlich kaputt dadurch.

Feuerwald · « **Antwort #5 am:** 06. August 2007, 16:33:31 »

"Was heißt das genau das meine Eltern in der Pflicht der Bürgen bleiben welche auswirkung hat das? ( das wenn ich den monatlichen Betrag der Bank nicht bezahlen kann sie dann dafür aufkommen müssen)"

Wenn die Darlehen gekündigt werden oder Insolvenz ansteht, bleibt es der Bank frei sich an die Bürgen zu halten und die Summen einzufordern. Ob Ratenzahlung oder andere Lösungswege gefunden wegen, liegt in der Hand der Banken. Im allgemeinen werden Sicherheiten verwerten, bspw. Bürgschaft und alles was daran hängt.

Wenn Sie persönlich in Insolvenz gehen, führt dies zur Kündigung und Fälligstellung der Darlehen und S i e dürften dann die Darlehen nicht weiter abtragen.

Vorab noch, welche Rechtsform hat denn das Unternehmen ?

"Wie eine Sanierung ?"

Prüfen ob das ganze doch tragfähig ist, falls ja
einen Sanierungsplan erstellen und
den Sanierungsplan der Bank vorlegen

Die Bank(en?) scheint – so wie Sie schreiben - ja nicht abgeneigt einen Dialog zu führen und eine Lösung zu finden. Das ist schon mal gut.

Gruss
Feuerwald

Feuerwald · « **Antwort #6 am:** 06. August 2007, 16:38:02 »

"Ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht bin seelich zimlich kaputt dadurch."

ich weiss, so geht wohl jedem in einer ausgewachsenen Kirse,
doch genau das ist die aller erste Sache, die anzugehen ist, der eigene Kopf.

Ordnung muss rein,
Optionen müssen geprüft und
abgearbeitet werden,
bsi man zu einer Entscheidung kommt.

Gruss
Feuerwald

lavana · « **Antwort #7 am:** 06. August 2007, 16:51:48 »

Einzelunternehmung ist das.
Zur Sanierung: So wie es momentan aussieht ist es nicht tragfähig da meine laufenden Kosten einfach zu hoch sind für meinen Umsatz ich habe laufende Kosten von ca 2000€ Monat um das tragen zu können bräuchte ich ca 4000€ mehr Umsatz im Monat.
Es ist nur 1 Bank ja die sind wirklich Kundenfreundlich und wollen gemeinsam mit uns dann den besten weg für alle beteiligten finden so das das Haus nicht verkauft werden muss aber trozdem hab ich angst das sie es doch machen weil ich ja nicht weiß wie lange es dauern würde bis ich wieder arbeit gefunden habe so das ich das dann zurück zahlen kann. Ich denke mal das ich nicht darum kommen werde in die insolvenz zu gehen wie lange dauert sowas und wie lange wird sich das alles hinziehen oder geht sowas ganz schnell und wie würde das ablaufen?
LG
Sarah

Feuerwald · « **Antwort #8 am:** 06. August 2007, 18:25:15 »

Ich kann Ihnen über das Insolvenz-/Restschuldbefreiungsverfahren
fast alles aus dem Kopf erzitieren, nur machen S i e sich einen Gefallen, melden Sie nicht überstützt Insolvenz an, nur weil der Druck oder der Wunsch, das Projekt Selbständigkeit ganz schnell zu begraben, zu groß wird.

Insolvenz kann man immer noch anmelden. Die läuft nicht weg!

Der IV würde die vorhandenen Wert in Beschlag nehmen und Sie hätten kaum noch Einfluss auf die dann erfolgende Verscherbelung. In der Konsequenz wären die Bürgen noch weiter mit dem Kopf in der Schlinge.

Da die Bürgen fast 100 % in der Haftung sind, Vermögen haben, also ohnehin bezahlt werden MUSS, hilft Ihnen die schnelle Flucht in die persönliche Insolvenz nicht.

Es wäre Ihnen im Insolvenzverfahren zudem untersagt, Sondervereinbarungen mit einzelnen Insolvenzgläubigern zu treffen, also den einen zu bezahlen, den andern nicht.

Besser dann zu versuchen, einvernehmlich mit dem Gläubigerbanken den Betrieb inkl. Inventar zu veräußern um einen möglichst guten Preis zu erzielen und zwar OHNE Insolvenzverwalter und mit der erforderlichen Zeit, sollte denn eine Sanierung ganz und gar ausgeschlossen sein.

Gruss
Feuerwald

Feuerwald · « **Antwort #9 am:** 06. August 2007, 19:06:51 »

Noch ein Satz zum Thema Sanierung.

Es gibt Betriebe die laufen.
Andere laufen (leider) nicht.
Das hat Gründe und Ursachen,
die man erkunden kann.
Warum läuft das Geschäft nicht ?

So kann bspw. eine Sanierung im Gesundschrumpfen oder aber genau im Gegenteil, in der Expansion liegen. Solange man noch Gestaltungsmöglichkeiten hat, sollte man diese nutzen. Auch die Insolvenz kann ein Sanierungsinstrument sein.

Lassen Sie eine neutrale Person einen Blick auf Ihre Situation und Ihre Zahlen werfen, am besten vor Ort.

Gruss
Feuerwald

lavana · « **Antwort #10 am:** 07. August 2007, 14:45:42 »

Hallo Feuerwald!
Es sind zu hohe monatliche Belastungen und einfach zu wenig Umsatz dafür dann sind zu viele Mitbewerber hier im Umkreis die sich gegenseitig immer die Preise unterbieten und ich als kleines Unternehmen kann da natürlich nicht mithalten. Und das wir von anfang an zu wenig Geld von der Bank aufgenommen haben wenn wir damals gleich 120000€ aufgenommen hätten wäre es nicht so passiert dann könnte ich jetzt durch meinen Umsatz zwar so grade ebend aber ich könnte die laufenden kosten decken.
wie lange dauert sowas und wie lange wird sich das alles hinziehen oder geht sowas ganz schnell und wie würde das ablaufen?
Gruß
Sarah

Feuerwald · « **Antwort #11 am:** 07. August 2007, 20:21:02 »

"wie lange dauert sowas und wie lange wird sich das alles hinziehen oder geht sowas ganz schnell und wie würde das ablaufen?"

Meinen Sie nund ein Insolvenzverfahren (Antragsverfahren) oder eienn Sanierungsversuch ?

Gruss
Feuerwald

lavana · « **Antwort #12 am:** 08. August 2007, 11:15:53 »

Hallo
Ich meine ein Insolvenzverfahren.
Und hierrauf bezogen( Besser dann zu versuchen, einvernehmlich mit dem Gläubigerbanken den Betrieb inkl. Inventar zu veräußern um einen möglichst guten Preis zu erzielen und zwar OHNE Insolvenzverwalter)
Wenn ich mein Geschäft schließe um dann alles zu verkaufen so das das Geld an die Bank geht was mache ich dann mit den ganzen anderen Gläubigern weil die doch auch Geld haben wollen?
Gruß Sarah

ThoFa · « **Antwort #13 am:** 11. August 2007, 13:58:58 »

Hallo,

Feuerwald liegt hier vollkommen richtig.

Sofern die Unternehmung nicht zu sanieren ist - und das bezweifele ich bei einem Getränkemarkt - gilt es nun geschickt vorzugehen.

Sie haben das problem, dass zwie Ziele erreicht werden sollen:

a) Abwicklung Ihres Unternehmens und Ihre Restschuldbefreiung
b) Möglichst geringe Auswirkung auf die Bürgen

Es empfiehlt sich das Gespräch mit der Bank, möglichst durch einen kundigen Dritten. Gesprächsinhalt sollte die Verwertung des restlichen Betriebsvermögen zugunsten der Bank sein, mit der Auflage, dass die Bürgen aus der Haftung entlassen werden. Danach können Sie immer noch eine Insolvenz anstreben, falls notwendig.

MfG

ThoFa

lavana · « **Antwort #14 am:** 14. August 2007, 16:21:17 »

Hallo!
Sie haben ja geschrieben:
Sofern die Unternehmung nicht zu sanieren ist - und das bezweifele ich bei einem Getränkemarkt
Wie kann man denn sanieren? hätten sie da paar ratschläge für mich?
Lieben Gruß
Sarah

lucca_m · « **Antwort #15 am:** 14. August 2007, 19:20:50 »

Was ThoFa hier bestimmt etwas umständlich formulierte:
Ein Getränkemarkt läßt sich nur schwer bis garnicht sanieren.

Hier ist tatsächlich die richtige Vorgehensweise gefragt.

"Wer den ersten Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande. "
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